Erscheinungsdatum: Ab sofort bei Disney+
Regisseur: Dan Scanlon
Laufzeit ca. 100 Min.
Pixar’s Onward: Die Brüder Ian und Barley Lightfood (im Original gesprochen von Tom Holland und Chris Pratt) leben mit ihrer Mutter ein gewöhnliches Teenager-Leben. Doch an Ians 16. Geburtstag führt sie ein Geschenk ihres verstorbenen Vaters auf eine außergewöhnliche Reise, auf der sie herausfinden wollen, ob es nicht doch noch ein wenig echte Magie gibt, die vielleicht sogar ein langersehntes Wiedersehen möglich macht.
Und schon stürzen sich die beiden Brüder kopfüber in das turbulenteste Abenteuer ihres Lebens!
Filmkritik:
von Ilija Glavas
Pixar’s Onward punktet mit Originalität
Pixar ist voll und ganz in der Lage, ein süßes, lustiges und originelles Universum zu erschaffen, wenn ihnen danach ist. Vielleicht haben Sie diese Tatsache vergessen, denn seit 2016 hat das Studio nur einen Originalfilm (Coco) geschaffen. Weiter Werke waren Fortsetzungen von „Findet Nemo“, „Cars“, „Die Unglaublichen“ und aus irgendeinem Grund ein vierter Toy – Story Film.
Glücklicherweise ist Onward die süße und lustige Originalgeschichte, auf die wir gewartet haben. Die Geschichte stammt aus dem Pixar-Playbook – ein Familien-getriebenes Road Movie, an dessen Ende die Selbstfindung wartet, aber auf dem Weg dorthin treffen wir einige entzückende und entzückend Verrückte, neue Charaktere. Es sind die Persönlichkeiten, die dafür sorgen, dass sich die ursprünglichen Geschichten Pixar’s nicht nach Reißbrett – Entwurf anfühlen.
In Onward erhalten zwei jugendliche Elfen einen Stab und einen Zauberspruch, der ihren verstorbenen Vater für einen ganzen Tag zurückbringen wird. Da gibt es den sozial unbeholfenen Ian, der von Tom Holland (Spider Man) gesprochen wird. Und den lauten, furchtlosen Rohling Barley, der von Chris Pratt (Guardians of the Galaxy) gesprochen wird.
Eine Geschichte über Verlust und Veränderung
Der Zauberspruch geht natürlich schief, und anstatt ihren Vater zurückzubringen, bringen die Jungen seinen Hintern und seine Beine zurück. Kein Gehirn, um sich an sie zu erinnern. Kein Mund, der die Dinge sagt, die die Jugendlichen hören wollen. Es ist also Zeit für die Suche nach dem magischen Juwel, das den Zauberspruch vervollständigen kann.
Pixar kann auf eine lange Tradition zurückblicken, wenn es darum geht, gute Road Movies zu machen. Es ist eine Formel die so gut ist, dass ihre Autoren nur selten von ihr abweichen. Wenn Ian und Barley in Barleys geliebtem Transporter, Guinevere, ins Abenteuer stürzen und sich mit einer von Ians vielen Ängsten auseinandersetzen, hat Onward seine besten Momente. Das Problem mit Onward ist, dass es ein wenig zu lange dauert, bis man an diesen Punkt angelangt ist.
Was für die meisten Animationsfilm Standards überdurchschnittlich langatmig wäre, ist für Pixar-Verhältnisse immer noch angenehm genug. Ein Element, dem sich Pixar in letzter Zeit immer weniger zu verabschieden scheint, ist die Vorstellung von Verlust.
Es fühlt sich an, als hätte das mit „Inside Out“ in 2015 begonnen. Seitdem hat sich jede ursprüngliche Geschichte mit irgendeiner Form der Auseinandersetzung mit Verlust und Veränderung befasst. Ich glaube nicht, dass hiermit zu viel gespoilert ist – wenn man das Herzstück des Films anspricht.
Eindeutige Stärke liegt in der emotionalen Erzählweise
Pixar ist am Stärksten wenn es Emotional wird. Man denke nur daran, wie Regisseur Andrew Stanton es geschafft hat, mit „Wall-E“ einen meist lautlosen Roboter zu benutzen, um an unsere Herzen zu appellieren und dran zu zerren, als ob es an Fäden eines Puppenspielers hängen würde. Oder man erinnere sich nur daran, wie man uns in „Inside Out“ und „Cars 3“- durch große Veränderungen im Gefühlsleben geführt hat.
Wen ihr euch Sorgen macht, wie eure Kinder mit den überwältigenden Themen von Onward umgehen werden, vertraut einfach der Geschichte. Ihr könnt euch darauf verlassen, dass Pixar das Thema Verlust auf eine Weise behandelt, die einem Tränen in die Augen treibt, ohne das man dabei zu Tode zu erschreckt wird.
Es gibt auch viele gute und witzige Passagen im Drehbuch. Wenn man jetzt denkt, dass „Pixar’s Onward“ nur ein 100-Minuten-gewöhnlich animiertes Experiment ist, bei dem am Ende ein paar Umarmungen warten, dann liegt man hier falsch. Die Original Stimmen liefern dazu die perfekte emotionale Ebene. Eine Octavia Spencer ist wirklich entzückend, in der Rolle des mythischen Manticore und Mel Rodriguez, liefert als Freund von Ian und Barley’s Mutter die perfekten Papa-Witze.
Fazit:
Pixar kann keine schlechten Filme machen. Manche sind einfach Top – Onward ist nur „Gut“. Zu wünschen wäre, dass Pixar zu ihrer alten Regel, mehr Originalität, zurückkehrt. Die Firma hat seit Beginn der 2010er Jahre 11 Filme gedreht. Sieben davon waren Fortsetzungen.
Man hat uns jedes erdenkliche Kapitel von Woody, Buzz Lightyear und Lightning McQueen geschenkt, die man sich vorstellen kann. Pixar’s Onward beweist, dass es lustige Geschichten in farbenfrohen Welten zu erzählen gibt und die es zu entdecken lohnt.
Es ist der Beweis dafür, dass die Animations – Schmiede, uns immer noch dorthin bringen kann. Emotional packend und gepaart mit feinem Gespür – für die kleinen Dinge des (Film) – Lebens.
Wertung: 7 / 10
10 – Meisterwerk – 8-9 sehr gut – 6-7 gut – 5 Ziel erreicht – 3-4 grad noch wach geblieben – 1-2 Geldverschwendung – 0 Geld zurück verlangen
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