Nachfolger zu Train to Busan. Erzählt die Zombie Apokalypse in Südkorea weiter

Erscheinungsdatum: 15. Juli 2020 (Südkorea)

Regisseur: Sang-Ho Yeon

Drehbuch: Sang-Ho YeonYong-jae RyuJoo-Suk Park

Story:

„Peninsula“ ist das Sequel von „Train for Busan“ aus dem Jahre 2016 und spielt vier Jahre nach den Ereignissen des Vorgängerfilms, ohne dabei die Geschichte oder die Charaktere weiterzuverfolgen. Durch eine Zombie-Epidemie ist das Land in eine tiefe politische wie gesellschaftliche Krise geraten, denn mittlerweile ist das ganze Land von dem Virus befallen.


© Splendid Film – „Peninsula“

Film Kritik:

von Ilija Glavas

Das „Train to Busan“– Sequel „Peninsula“ steigert die Action, fliegt dabei fast aus aus den Schienen. Der südkoreanische Action-Horror-Blockbuster Peninsula, bietet dem Publikum möglicherweise nicht das Gefühl der Flucht vor dem Alltag, das es sucht. 


Splendid Film - "Peninsula"
© Splendid Film – „Peninsula“

Ein Himmelfahrts-Kommando für 20 Millionen Dollar

Peninsula spielt in der gleichen Welt wie der Riesenerfolg „Train to Busan“ aus dem Jahr 2016 und konzentriert sich auf einen hoch ansteckenden Zombie-Virus-Ausbruch, der die koreanische Halbinsel vom Rest der Welt abgeschottet hat. Ein guter Gedanke, den Plot in die Nähe der Heimat zu legen, da wichtige Grenzübergänge in aller Welt aufgrund der Pandemie geschlossen bleiben.

„Train to Busan“ Regisseur Yeon Sang-ho kehrt auf die koreanische Halbinsel zurück, was den eingedämmten Terror des ersten Films zu einer post-apokalyptischen Einöde ausweitet, die sich wie eine koreanische Version von Mad Max anfühlt. Nach den Ereignissen des ersten Films befinden sich Captain Jung-seok (Gang Dong-won) und seine Familie auf einem Schiff, das Südkorea verlässt, als ein Zombieangriff einige der Besatzung, darunter seine Schwester und seinen Neffen, infiziert.

Jung-seok und sein am Boden zerstörter Schwager Chul-min, der in Hongkong lebt, werden gezwungen, seine Familie zurückzulassen, nachdem diese bei dem Angriff gebissen wurden. Jung seok trifft Jahre später auf eine Bande, die ihm einen Deal anbieten: 20 Millionen Dollar in Bar zurückzuholen, die in einem LKW im unter Quarantäne stehenden Südkorea versteckt sind. Als Gewinn winken der Truppe 10 Millionen Dollar und die Freiheit.


© Splendid Film – „Peninsula“

Action – Horror Hybrid mit Anleihen an „Die Klapperschlange“

Mit einem starken Verweis zu „Die Klapperschlange – Flucht aus New York“ führt Jung-seok eine Crew an, die sich zurück ins von Gangs kontrollierte Korea schleicht, um 20 Millionen Dollar an Geld zu holen, während er versucht, den Horden von Zombies auszuweichen, die auf den verlassenen Straßen umher-torkeln.

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Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist „Peninsula“ eher ein straight-ahead-Actionfilm und bietet eine Menge nagelneuer Actionszenen zwischen Jung-seoks Crew, der Miliz, die sie gefangen nimmt, und der endlosen Masse von Zombies, die an einem Punkt buchstäblich vom Himmel fallen. 

Zwar hat Yeon Sang-ho diesmal die Welt vergrößert, aber die Magie von „Train to Busan“ nicht mitgenommen. Das Setting machte den Film so einzigartig und aufregend, weil die Spannung, während die Protagonisten einen Zombieangriff abwehren mussten und sie dabei auf einen fahrenden Hochgeschwindigkeits-Zug beschränkt waren, potenziert wurden. 


© Splendid Film – „Peninsula“

Fehlende Magie und Cgi-lastige Aufnahmen

Mit „Peninsula“ erhalten wir viele CGI-lastige Aufnahmen der verlassenen koreanischen Stadt, aber es ist nichts, was wir nicht schon gesehen hätten. Sogar die Verfolgungsjagden leiden unter der CGI-Überlastung – man hat das Gefühl, dass der gesamte Film in einer riesigen, verlassenen Fabrik gedreht wurde und alles andere erst nachträglich hinzugefügt wurde, so dass der Film oft wie eine Reihe von zusammengestückelten Videospiel-Schnittszenen wirkt.

Während viele der platten Charaktere Mitglieder einer Miliz sind, die sich kaum voneinander unterscheiden lassen, steigert der Film die Spannung um ein Vielfaches, als Jung-seok zwei junge Schwestern (Lee Ye-won, Lee Re) trifft, die ihm zu Hilfe kommen und nebenher mit ihrer Familie eine Flucht planen.

Der schiere Wahnsinn eines jungen Mädchens hinter dem Lenkrad, das Zombies wie in einem Horror-Ableger der Fast and the Furious-Reihe vor sich her jagt, ist genau die Art von manischer Energie, die „Peninsula“ von den unzähligen Zombie-Apokalypse-Titeln unterscheidet, die einige Streaming-Plattform eurer Wahl anbieten.


© Splendid Film – „Peninsula“

Fazit: Peninsula ist vielleicht nicht so innovativ wie „Train to Busan“, aber es ist ein solider Action-Horror-Hybrid, der es leider verpasst für alle, denen eine Blockbuster Saison fehlt – der erwartete erste Sommer Hit zu sein. Da hilft die noch so offensichtliche Referenz an „Die Klapperschlange – Flucht aus New York“ leider auch nicht, weil am Ende der melodramatische Kitsch überwiegt.

Wertung: 6 / 10


https://www.youtube.com/watch?v=eI0RUX5-1jI