Nach einer chaotischen und teilweise schwer vorhersehbaren Preisverleihungssaison war es nun endlich Zeit für die ganz große Show. Moderiert von Conan O’Brien fand am Sonntagabend die 97. Oscar-Verleihung in Los Angeles statt, bei der Anora als bester Film hervorging.
Mit einem Überraschungserfolg in gleich mehreren Hauptkategorien – Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch und Bester Schnitt für Filmemacher Sean Baker, der als erster Mensch gleich vier Oscars in einer Nacht gewann. Auch der etwas unerwartete Sieg von Hauptdarstellerin Mikey Madison über Demi Moore sorgte dafür, dass Anora zum Überraschungserfolg avancierte. Die Academy-Mitglieder haben dieses Jahr einfach beschlossen, ihre Oscar-Liebe an alle Beteiligten zu verteilen. Adrien Brody (The Brutalist) gewann den Preis für den besten Schauspieler, während Lol Crawley den Preis für die beste Kameraarbeit erhielt und Daniel Blumberg eine emotionale Rede zu seiner Filmmusik für das Architekten-Epos hielt.
Ariana Grande und Cyntia Erivo sorgten für die erste Gänsehaut des Abends
Ariana Grande und Cyntia Erivo sorgten für die erste Gänsehaut des Abends, als sie die Gala mit dem Wicked-„Ohrwurm“ Defying Gravity eröffneten. Wicked wurde im Verlauf des Abends für sein Kostüm -und Produktionsdesign ausgezeichnet, ‚“Dune 2„ erhielt den Preis für den besten Ton und die besten visuellen Effekte, während Zoe Saldana (Emilia Pérez) ihren finalen Preis als Nebendarstellerin bekam und der Film-Song ‘“El Mal“ als bester Originalsong prämiert wurde. Bei den Schauspielern waren Brody und Saldaña keine wirkliche Überraschung. Ebenso wenig wie Kieran Culkin, der so viele Preise für seine Nebenrolle in „A Real Pain“ gewonnen hat, dass er einen Trophäenladen eröffnen könnte.
Noch überraschender? Flow setzte sich in der Kategorie „Bester animierter Spielfilm“ gegen die etwas klassischeren Kandidaten „The Wild Robot“ bzw. „Alles steht Kopf 2“ durch. Die Show selbst zog sich sehr in die Länge. Sicherlich wird es einige geben, die das ausgedehnte Bond-Musik-Tribute kritisch zur Kenntnis nahmen oder sogar die von Moderator Conan O’Brien vorgetragene Musiknummer, in der es darum ging, keine Zeit zu verschwenden. Dafür wurde den örtlichen Einsatzkräften der Feuerwehr gedankt, indem sie auf der Bühne mit Conan O Brian ein paar Gags vom Teleprompter ablesen durften. (Siehe Video am Ende des Beitrags).
Mick Jagger und Adam Sandler sorgten für überraschende und witzige Momente des Abends
Für einen überraschenden und denkwürdigen Auftritt bei der 97. Oscar-Verleihung sorgte Mick Jagger. Der legendäre Frontmann der Rolling Stones betrat unerwartet die Bühne, um den Preis für den Oscar für den „Besten Originalsong“ zu überreichen. Sein Erscheinen löste im Dolby Theatre Standing Ovation aus, was die Seltenheit seiner Präsenz bei solchen Hollywood-Events unterstreicht. Jagger, gekleidet in einem auffälligen schwarzen Glitzeranzug, bewies seinen berüchtigten Humor, indem er Bob Dylan neckte. Dylan hätte ursprünglich die Präsentation übernehmen sollen, lehnte aber ab mit der Begründung, die besten Songs seien in seinem eigenen Film „A Complete Unknown“ zu finden, so Jagger.
Auch Adam Sandlers Auftritt sorgte für einen denkwürdigen Moment, als er in ungewöhnlicher Kleidung im Publikum erschien. Der Schauspieler trug einen leuchtend blauen Kapuzenpullover der Marke Aviator Nation, Basketball-Shorts und Turnschuhe – ein Outfit, das stark von den üblichen Smokings und Abendkleidern abwich. Moderator Conan O’Brien griff Sandlers Erscheinungsbild in seinem Eröffnungsmonolog auf und scherzte, er sähe aus wie jemand, der um 2 Uhr morgens Online-Poker spielt. Sandler konterte schlagfertig, dass sein Aussehen niemanden gestört hätte, bis O’Brien es ansprach.
Er betonte, dass er sich in seiner Kleidung wohl fühle, weil er ein guter Mensch sei. Der Wortwechsel sorgte für Gelächter im Publikum. Sandler spielte seine Rolle weiter und verließ scheinbar verärgert den Saal, nicht ohne vorher Timothée Chalamet herzlich zu umarmen, seinen Namen dabei speziell zu betonen, was sich als Running -Gag etabliert hat, und die Anwesenden zu einem Basketballspiel einzuladen.
Kritik und Diskussionen in den sozialen Medien
Das „In Memoriam„-Segment sorgte für Diskussionen und Kritik. Morgan Freeman eröffnete den Tribut mit einer bewegenden Ansprache für seinen kürzlich verstorbenen Freund Gene Hackman, der am 26. Februar 2025 im Alter von 95 Jahren tot in seinem Haus in Santa Fe aufgefunden wurde. Das Segment ehrte zahlreiche verstorbene Filmgrößen, darunter Maggie Smith und John Amos. Die musikalische Untermalung mit Mozarts „Requiem – Lacrimosa“ wurde von einigen Zuschauern als zu düster empfunden. Besonders kritisiert wurde das Fehlen einiger prominenter Namen in der Tribute-Liste. Fans bemängelten die Auslassung von Michelle Trachtenberg, Shannen Doherty, Tony Todd, Olivia Hussey und Bernard Hill. Auch die französische Filmlegende Alain Delon wurde nicht erwähnt, obwohl er in mehreren US-Produktionen mitgewirkt hatte.
Im Großen und Ganzen war es eine relativ amüsante Show, aber keine große Gala, mit ein paar politischen Seitenhieben und einigen emotionalen Reden (z. B. von den Filmemachern des besten Dokumentarfilms No Other Land). Überraschenderweise war der Abend aber weit weniger politisch, als man erwartet hätte.
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Hier ist die vollständige Gewinnerliste:
BESTER FILM
Anora
The Brutalist
Like A Complete Unknown
Konklave
Dune: Part Two
Emilia Pérez
I’m Still Here
Nickel Boys
The Substance
Wicked
BESTE REGIE
Sean Baker – Anora
Brady Corbet – The Brutalist
James Mangold – Like A Complete Unknown
Jacques Audiard – Emilia Pérez
Coralie Fargeat – The Substance
BESTER HAUPTDARSTELLER
Adrien Brody – The Brutalist
Timothée Chalamet – Like A Complete Unknown
Colman Domingo – Sing Sing
Ralph Fiennes – Konklave
Sebastian Stan – The Apprentice
BESTE HAUPTDARSTELLERIN
Cynthia Erivo – Wicked
Karla Sofía Gascón – Emilia Pérez
Mikey Madison – Anora
Demi Moore – The Substance
Fernanda Torres – I’m Still Here
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BESTER NEBENDARSTELLER
Yura Borisov – Anora
Kieran Culkin – A Real Pain
Edward Norton – A Complete Unknown
Guy Pearce – The Brutalist
Jeremy Strong – The Apprentice
BESTE NEBENDARSTELLERIN
Monica Barbaro – Like A Complete Unknown
Ariana Grande – Wicked
Felicity Jones – The Brutalist
Isabella Rossellini – Konklave
Zoe Saldaña – Emilia Pérez
BESTES ORIGINAL DREHBUCH
Anora
The Brutalist
A Real Pain
September 5
The Substance
BESTES ADAPTIERTES DREHBUCH
Like A Complete Unknown
Konklave
Emilia Pérez
Nickel Boys
Sing Sing
BESTER INTERNATIONALER FILM
I’m Still Here
The Girl With The Needle
Emilia Pérez
Die Saat des geheimen Feigenbaums
Flow
BESTER ANIMATIONSFILM
Flow
Inside Out 2
Memoir Of A Snail
Wallace & Gromit: Vengeance Most Fowl
The Wild Robot
BESTES KOSTÜMDESIGN
A Complete Unknown
Konklave
Gladiator II
Nosferatu
Wicked
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BESTES MAKE-UP / HAIR
A Different Man
Emilia Pérez
Nosferatu
The Substance
Wicked
BESTE FILMMUSIK
The Brutalist
Konklave
Emilia Pérez
Wicked
The Wild Robot
BESTER FILMSONG
‘El Mal’ – Emilia Pérez
‘The Journey’ – The Six Triple Eight
‘Like A Bird’ – Sing Sing
‘Mi Camino’ – Emilia Pérez
‘Never Too Late’ – Elton John: Never Too Late
BESTER TON
Like A Complete Unknown
Dune: Part Two
Emilia Pérez
Wicked
The Wild Robot
BESTE KAMERA
The Brutalist
Dune: Teil 2
Emilia Pérez
Maria
Nosferatu
BESTER FILMSCHNITT
Anora
The Brutalist
Konklave
Emilia Pérez
Wicked
BESTES PRODUKTIONSDESIGN
The Brutalist
Conclave
Dune: Teil 2
Nosferatu
Wicked
BESTE VISUELLE EFFEKTE
Alien: Romulus
Better Man
Dune: Part Two
Planet der Affen: New Kingdom
Wicked
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BESTER DOKUMENTARFILM
Black Box Diaries
No Other Land
Porcelain War
Soundtrack To A Coup D’Etat
Sugarcane
BESTER DOKUMENTAR-KURZFILM
Death By Numbers
I Am Ready, Warden
Incident
Instruments Of A Beating Heart
The Only Girl In The Orchestra
BESTER KURZFILM
A lien
Anuja
I’m Not A Robot
The Last Ranger
The Man Who Could Not Remain Silent
BESTER ANIMIERTER KURZFILM
Beautiful Men
In The Shadow Of The Cypress
Magic Candies
Wander To Wonder
Yuck!