Inhalt: Zwei Jahre sind vergangen, seit M3GAN, Wunderwerk künstlicher Intelligenz, abtrünnig geworden und auf einen mörderischen und tadellos choreografierten Amoklauf gegangen ist, bevor sie schließlich zerstört wurde. Ihre Schöpferin Gemma (Allison Williams) ist inzwischen nicht nur eine renommierte Autorin, sondern auch eine flammende Verfechterin von K.I.-Auflagen seitens der Regierung. Aus Gemmas Nichte Cady (Violet McGraw) ist mittlerweile eine Teenagerin geworden, die immer lauter gegen die Regeln ihrer überfürsorglichen Tante rebelliert.
Zurück im System – aber ohne Schockeffekt
Als 2023 M3GAN die Popkultur im Sturm eroberte, traf der Film einen Nerv: Künstliche Intelligenz, Kinderschutz, Tech-Panik – all das verpackt in eine mordlustige Roboterpuppe mit Pop-Appeal. Nun ist mit M3GAN 2.0 die Fortsetzung da, in der Blumhouse seine Erfolgsformel aufrüstet. Doch was einst als cleverer Mix aus Satire und Horror funktionierte, ist im zweiten Anlauf weniger scharf und mehr Slapstick.
Das bewährte Kreativteam ist zurück: Gerard Johnstone führt erneut Regie, Allison Williams spielt wieder die KI-Entwicklerin Gemma, Violet McGraw ist erneut als Cady dabei, und Amie Donald sowie Jenna Davis verleihen M3GAN Bewegung und Stimme. Trotz dieser Kontinuität bleibt der große Wurf aus. Der Anfang des Films, irgendwo an der iranisch-türkischen Grenze, erinnert eher an Austin Powers als an einen Horrorfilm – inklusive eines Militär-Androiden namens AMELIA (Ivanna Sakhno). Als Antagonistin erfüllt sie ihre Rolle mit Elan, aber die klare Bedrohung, die einst von M3GAN ausging, wird durch das übertriebene Szenario verwässert.
M3GAN selbst wird hier zur Antiheldin – ein narrativer Kniff, der an Terminator 2 erinnert: Die einstige Gefahr wird zur verbündeten Kämpferin gegen ein noch größeres Übel. Das funktioniert zwar als Konzept, führt aber zu einer tonalen Diskrepanz. Während der erste Film noch in der Lage war, Spannung aufzubauen, verlässt sich 2.0 stärker auf alberne Einlagen, schrullige Nebenfiguren und übertriebene Szenen – einschließlich bizarrer Musiknummern, die eher Stirnrunzeln als Applaus hervorrufen werden.

Technik-Satire mit Übersetzungsfehlern
Johnstones Drehbuch versucht, aktuelle Themen wie Techniksucht oder Silicon-Valley-Kritik einzubinden. Diese Ideen sind da – aber nie wirklich ausgearbeitet. Stattdessen verliert sich der Film in Exposition, konstruierter Handlung und fragwürdiger Plausibilität. Selbst Gemmas Wandlung zur Technik-Skeptikerin wirkt eher oberflächlich als konsequent.
Einige Gags zünden, und die absurden Referenzen – von Steven Seagal, über Knight Rider, Mission (M3gan-)Impossible bis hin zu Wallace & Gromit – bieten höchstens Schmunzel-Potential. Besonders Jemaine Clement als überzogener Tech-Mogul sorgt für unterhaltsame Szenen. Doch das reicht nicht, um die erzählerischen Lücken zu überbrücken oder einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. M3GAN 2.0 ist eine laute, schrille Fortsetzung, die sich eher auf ihre Meme-Power verlässt, als echten Horror oder emotionale Tiefe zu bieten.
Fazit: Die satirische Grundidee bleibt ansprechend, wird aber durch hektische Tonalitätswechsel und konstruierte Plot-Twists untergraben. Solide Unterhaltung, aber ohne echtes Herz oder Spannung – eher ein bunt gemischtes Update und kein Upgrade, das den Kern des Originals weiterentwickeln würde.
Film Bewertung 5 / 10