Osgood Perkins, gefeierter Regisseur des verstörenden Horror-Hits Longlegs, kehrt mit einem neuen, zutiefst unheimlichen Werk zurück. Keeper bringt ab dem 20. November frischen Schrecken in die deutschen Kinos und der erste Trailer lässt bereits erahnen, dass uns hier kein gewöhnlicher Horror erwartet, sondern ein fesselnder Abstieg in die Dunkelheit der menschlichen Seele.
Im Mittelpunkt stehen Liz (Tatiana Maslany) und Malcolm (Rossif Sutherland), die in eine abgelegene Hütte reisen, um ihr Jubiläum zu feiern. Was als romantischer Kurzurlaub beginnt, verwandelt sich rasch in einen beklemmenden Albtraum, als eine unsichtbare, bedrohliche Präsenz das Paar heimsucht. Die vermeintliche Idylle wird zum Ort psychologischer Zersetzung und bald offenbart sich, dass die Hütte ein düsteres Geheimnis birgt, das eng mit der Vergangenheit ihrer Bewohner verknüpft ist.
Wenn die Liebe zum Fluch wird
Wie schon in The Blackcoat’s Daughter und I Am the Pretty Thing That Lives in the House beweist Perkins auch in Keeper sein Gespür für unheimliche Atmosphäre und psychologische Präzision. Der Schrecken entsteht nicht aus Blut oder Schockmomenten, sondern aus stiller, stetiger Beklemmung. Die Kamera beobachtet, fast voyeuristisch, die schleichende Auflösung einer Beziehung, während die Umgebung selbst zum Spiegel innerer Abgründe wird.
Tatiana Maslany überzeugt mit einer verletzlichen, intensiven Darstellung einer Frau, die an den Grenzen ihrer Wahrnehmung zerschellt. Rossif Sutherland fungiert als ruhiger Gegenpol, bis auch seine Fassade bröckelt. Der Film entfaltet sich wie ein düsteres Gedicht über Schuld, Erinnerung und die zerstörerische Macht von Nähe. Keeper ist kein konventioneller Horrorfilm, sondern eine elegante, Albtraum hafte Studie über Liebe, Verlust und Wahnsinn, gedreht mit der Präzision eines Filmemachers, der weiß, dass das Unheimlichste immer dort lauert, wo sich Licht und Schatten überschneiden.
Mit hypnotischer Bildsprache, leisem Sounddesign und Osgood Perkins’ unverkennbarer Handschrift dürfte Keeper eines der unvergesslichen Kinoerlebnisse dieses Herbstes werden. Ein klaustrophobischer Liebes- und Wahnsinnstrip, für alle, die den Horror lieber spüren als sehen.
