Genre: Action / Abenteuer | Produktion: USA 2021 | Laufzeit: ca. 146 Minuten | Regie: Colin Trevorrow Mit: Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Isabella Sermon, Laura Dern, Sam Neill, Jeff Goldblum u.a
Inhalt: Die früheren „Jurassic World“-Mitarbeiter Owen Grady (Chris Pratt) und Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) suchen nach ihrer adoptierten Klontochter Maisie (Isabella Sermon) und dem Baby des Velociraptors Blue. Beide wurden von Wilderern entführt, die mit Dinosauriern illegalen Handel betreiben.
Währenddessen rekrutiert die Paläobotanikerin Ellie Sattler (Dern) ihren alten Freund Alan Grant (Sam Neill), um die zwielichtigen Machenschaften des Genetikunternehmens Biosyn zu infiltrieren.
Am Ende von J.A. Bayonas Jurassic World: Das gefallene Königreich“ beginnen Dinosaurier und Menschen Seite an Seite zu leben. Das bedeutet zwar leider nicht, dass Velociraptoren jetzt Uber-Fahrer sind ( immer fünf Sterne geben) oder Stegosaurier anständige Jobs in der IT-Branche haben.
Und doch bietet es eine verlockende Prämisse für Jurassic World: Ein neues Zeitalter, die man erforschen kann: zwei durch 65 Millionen Jahre getrennte Spezies, die gezwungen sind, sich zusammenzuraufen, ohne Elektrozäune oder Bob Peck (der Wildhüter aus Jurassic Park), um das Blutbad einzudämmen.
Joker 2 bestätigt: Regisseur Todd Phillips postet Bild vom Drehbuch
Ein Gedanke, den Colin Trevorrows Franchise-Finale letztlich ignoriert und sich dafür entscheidet, seine Charaktere wieder einmal in dichten Studio-Wäldern und dunklen Korridoren einzuschließen. Es ist eine chaotische, überladene Angelegenheit, aber sie bietet jede Menge Dino-Spaß, nicht zuletzt dank der Rückkehr der heiligen Dreifaltigkeit des Franchises, Sam Neill, Laura Dern und Jeff Goldblum.
Volldampf im Wild West Stil
Wenn es in Spielbergs Original noch um die Vorzüge einer ruhigen Erzählweise ging, geht es in Ein neues Zeitalter gleich mit Volldampf los: Chaos im Meer, Rettung eines Dinosauriers und ein Viehtrieb im Wildwest-Stil, nur eben mit einer Herde Parasaurolophus.
Zwei Handlungsstränge tauchen auf – der eine taucht in den illegalen Dinosaurier-Schwarzmarkt ein, der andere ist eine fast schon geheimnisvolle Agentengeschichte mit genetisch veränderten prähistorischen Heuschrecken – vereint durch das Unternehmen Biosyn, das von Lewis Dodgson (Campbell Scott) gegründet wurde, der durch den ersten Film (Dodgson, wir haben hier Dodgson) bekannt wurde. Grundsätzlich ist es ratsam, niemals einem Unternehmen zu trauen, in dessen Namen „Sünde“ steckt.
Top Gun: Maverick liefert packende Luftkampf-Action und eine überraschend emotionale Wucht
Immer wieder gibt es tolle Actionszenen, angefangen bei einer spannenden Verfolgungsjagd auf Malta mit dem Motorrad, bis hin zu einer fliegenden Schlange, die ein Flugzeug zum Absturz bringt, oder einem gefiederten Dinosaurier, der (endlich) unter das Eis taucht.
Der beste Teil des Films ist eine ruhigere, spannende Sequenz, in der Claire (Bryce Dallas Howard) sich unter Wasser versteckt, während über ihr ein riesiges Ungeheuer herumschleicht. Aber der Film ist am besten, wenn er sich auf sein Original-Trio konzentriert. Es ist schön zu sehen, wie Dern, Neill und Goldblum gemeinsam in Erscheinung treten. Die Dynamik der seriösen Wissenschaftler, funktioniert immer noch prächtig.
Ein Überangebot an Charakteren und Kreaturen
Insbesondere Goldblum bringt Schwung und Leichtigkeit in einen Film, der Gefahr läuft, langweilig zu werden. Er bietet auch einen scharfen Kontrast zu den relativ farblosen Helden der nachfolgenden Trilogie. Chris Pratt scheint von Film zu Film an Charisma zu verlieren und Howard fehlt eine Charaktereigenschaft, an der man sich festhalten kann (das Rennen in Stöckelschuhen war immerhin etwas).
Ein Übermaß an Charakteren behindert die Aufmerksamkeit, ein Überangebot an Kreaturen verwässern die Wirkung des einzigen, riesigen Hauptbösewichts. Und die Reden, die gehalten werden, sind gelegentlich so plump, dass man sich nach den eleganten Erklärungen von Mr. DNA sehnt.
Berlinale 2022 Film Kritik: „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“
Einige Referenzen werden ungeschickt eingesetzt – ein bekannter Laura-Dern-Moment wird früh vergeigt, während andere genau den richtigen Nervenkitzel liefern. So ist das unverwechselbare Dröhnen der Dilophosaurier, die den Nachthimmel erfüllen, einfach großartig.
„Es wird nie langweilig“, sagt Sattler über das Vergnügen, Dinosaurier zu erforschen, aber was hier fehlt, ist das aus der Filmreihe bekannte Staunen und die ehrfürchtige Bewunderung.
Wenn wir in einer Jurassic-Welt leben, in der Dinosaurier als so alltäglich dargestellt werden, wäre es jetzt vielleicht an der Zeit, damit aufzuhören.
„Prey“ – Offizieller Trailer zum neuen Predator Film
Fazit: Auch wenn er nicht das Niveau von Top Gun: Maverick erreicht, so ist Jurassic World: Ein neues Zeitalter doch ein kurzweiliger, unterhaltsamer Film, der spaßige, vertraute Szenen bietet. Man sollte sich darauf freuen, Neill, Dern und Goldblum wieder gemeinsam auf der Leinwand zu sehen. Und man sollte sich auf die Szene freuen, in der ein Typ auf einem Motorroller gefressen wird. Film Bewertung 6 / 10
Trackbacks/Pingbacks