I PLAY ROCKY MIT ANTHONY IPPOLITO

„Yo Adrian!“ – kaum ein Filmspruch steht so sinnbildlich für Triumph und Durchhaltewillen wie dieser. Nun bekommt die Legende hinter der Legende ihren eigenen Film: I Play Rocky, das neue Biopic von Green Book-Regisseur Peter Farrelly, beleuchtet die wahre Geschichte von Sylvester Stallones Kampf, nicht nur Rocky zu schreiben, sondern auch selbst die Rolle des italienischen Hengstes zu verkörpern.

Der erste offizielle Blick, den Amazon MGM Studios nun veröffentlichte, zeigt The Offer-Star Anthony Ippolito als jungen Stallone: graue Jogginghose, Wollmütze, entschlossener Blick. Schon auf dem Standbild ist klar: Ippolito verkörpert Sly mit bemerkenswerter Authentizität. Der bullige Butkus, Stallones legendärer Mastiff, darf natürlich auch nicht fehlen.

Ein Traum, ein Drehbuch in drei Tagen

Die 1970er Jahre: Sylvester Stallone ist Anfang dreißig, pleite, abgelehnt und kurz davor aufzugeben. Die Rollenangebote bleiben aus, sein Konto ist leer, und die Studios winken ab, sobald er durch die Tür kommt. Doch nach einem Boxkampf zwischen Chuck Wepner und Muhammad Ali, bei dem der Underdog über 15 Runden durchhält, beginnt Stallone zu schreiben. Innerhalb von drei Tagen entsteht das Drehbuch zu Rocky. Die Geschichte eines Nobody, der alles riskiert, um es wenigstens einmal zu versuchen.

Doch das Schicksal zeigt sich unerbittlich: Die Studios lieben das Skript, wollen aber einen Star in der Hauptrolle. Stallone lehnt jedes Angebot ab selbst als ihm Beträge von über 300.000 Dollar geboten werden, zu einer Zeit, in der er kaum seine Miete bezahlen kann. „Ich wusste, wenn ich das verkaufe, gebe ich meine Seele auf“, wird er später sagen.

Dieser innere Kampf zwischen Armut, Stolz und der unerschütterlichen Überzeugung, dass nur er selbst Rocky Balboa sein kann, bildet das emotionale Herzstück von I Play Rocky. Farrelly inszeniert den Moment nicht als Heldenepos, sondern als psychologisches Kammerspiel über Überzeugung, Würde und Authentizität in einer Industrie, die Träume oft verkauft, bevor sie wahr werden.

Von der Schreibmaschine in den Ring

Rocky wurde schließlich 1976 in nur 28 Tagen gedreht – mit einem Budget von knapp einer Million Dollar. Viele Szenen entstanden guerillaartig auf den Straßen Philadelphias, teils ohne Drehgenehmigung. Stallones unperfekte Körperlichkeit, seine leicht genuschelte Aussprache und seine ungekünstelte Verletzlichkeit verliehen der Figur jene Authentizität, die Millionen Zuschauer weltweit bewegte. Der Film wurde ein Phänomen: Über 225 Millionen Dollar Einspiel, drei Oscars (darunter „Bester Film“), und eine der erfolgreichsten Filmreihen der Geschichte.

Doch I Play Rocky interessiert sich weniger für den Ruhm als für den Weg dorthin – für die Zweifel, die Demütigungen und den Moment, in dem ein Mann beschließt, nicht mehr Zuschauer seines Lebens zu sein. Farrelly, der schon in Green Book meisterhaft zwischen Humor, Menschlichkeit und Schmerz balancierte, inszeniert die Geschichte als bittersüße Liebeserklärung an den künstlerischen Idealismus. Hier geht es um den Preis des Glaubens an sich selbst. Um den Moment, in dem Träume nicht nur Mut, sondern Opfer fordern.

Ein Ensemble voller Charakter

Neben Ippolito spielt Stephan James den späteren Apollo-Creed-Darsteller Carl Weathers, Anna Sophia Robb verkörpert Stallones damalige Ehefrau Sasha Czack. Matt Dillon übernimmt die Rolle von Stallones Vater, während P.J. Byrne als Produzent Irwin Winkler und Jay Duplass als Regisseur John G. Avildsen zu sehen sind. Das Drehbuch stammt von Peter Gamble, der gemeinsam mit Farrelly den Geist des 70er-Hollywoods wieder aufleben lässt rau, authentisch und mit Herz.

Mit I Play Rocky steht uns eine inspirierende Hommage an den ultimativen Außenseiter bevor an den Mann, der aus einem Traum und einem Stift ein Filmwunder machte. Wenn Farrelly seinen bewährten Mix aus Emotion, Witz und Menschlichkeit beibehält, dürfte dieser Film genau das werden, was Stallone selbst verkörperte: eine Faust aufs Herz des Kinos.