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Netflix Serie Hollywood mit dem Hollywood Hills Buchstaben H im Sonnenlicht. Menschen stehen oben drauf.

Zurzeit ist in Hollywood einiges los – und zwar nicht so, wie man es vielleicht bei einem Blockbuster erwarten würde. Nein, es finden derzeit umfangreiche Streiks bei den Autoren- und Schauspielergilden statt, bei denen es um das Ausbleiben von Restgagen im Streaming-Bereich und das Überhandnehmen der künstlichen Intelligenz geht.

Jetzt scheint sich ein weiterer Teil der Branche gegen die wachsenden Herausforderungen der Film- und Fernsehproduktionen zu solidarisieren. Die Mitarbeiter der Abteilung für visuelle Effekte (VFX) bei den Marvel Studios haben zum ersten Mal für eine Gewerkschaftsgründung im Rahmen der IATSE, der International Alliance of Theatrical Stage Employees, gestimmt.

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Dieser Schritt ist nicht nur aufgrund früherer Berichte über die problematischen Arbeitsbedingungen für VFX-Häuser (auch bei Marvel-Projekten) bemerkenswert, sondern auch, weil VFX-Beschäftigte in der Vergangenheit meist nicht gewerkschaftlich organisiert waren.

Dies deutet darauf hin, dass sich möglicherweise ein Widerstand gegen die Arbeitsbedingungen der VFX-Beschäftigten anbahnt. „Fast ein halbes Jahrhundert lang wurde den Beschäftigten in der Visuellen Effekte-Industrie der Schutz und die Vergünstigungen verweigert, auf die sich ihre Kollegen und Crewmitglieder seit den Anfängen der Hollywood-Filmindustrie verlassen können. Dies ist ein historischer erster Schritt für die VFX-Beschäftigten, die sich zusammenschließen, um mit einer gemeinsamen Forderung den Respekt vor unserer Arbeit zu bekräftigen“, so Mark Patch, VFX-Organisator der IATSE, in einer Erklärung der IATSE.

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In den vergangenen Jahren wurde viel darüber berichtet, dass VFX-Teams zahlreiche Überstunden ableisten müssen, um Aufträge fristgerecht fertig zu stellen, während die VFX-Firmen bei der Vergabe künftiger Projekte in einem harten Wettbewerb zueinander stehen. „Durchlaufzeiten gelten nicht für uns, geregelte Arbeitszeiten gelten nicht für uns, und Lohngleichheit gilt auch nicht für uns“, sagt Bella Huffman, VFX Coordinator. „Visuelle Effekte müssen eine nachhaltige und sichere Abteilung für alle werden, die schon viel zu lange darunter gelitten haben, und für alle Neueinsteiger, die sich sicher sein müssen, dass sie nicht ausbeutet werden.“

Es bleibt abzuwarten, wohin sich die Diskussion entwickelt, welche Rechte die VFX-Arbeiter für sich durchsetzen können und ob ein Streik in der VFX-Branche droht. Allerdings findet diese gewerkschaftliche Organisierung in einer Phase statt, in der Hollywood als Ganzes durch die aktuellen Autoren- und Schauspielerstreiks eine Neuausrichtung erlebt.

ZU TEIL 2 UNSERES STREIK SPECIALS IM VFX-BEREICH.

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