HEADS OF STATE

Inhalt: In der Action-Komödie Heads of State haben der britische Premierminister Sam Clarke (Idris Elba) und der US-Präsident Will Derringer (John Cena) eine nicht gerade freundliche und sehr öffentliche Rivalität, die die „besondere Beziehung“ ihrer Länder gefährdet. Doch als sie zur Zielscheibe eines mächtigen und skrupellosen ausländischen Gegners werden – der sich als mehr als ebenbürtig für die Sicherheitskräfte der beiden Staatsoberhäupter erweist –, sind sie widerwillig gezwungen, sich auf die einzigen beiden Menschen zu verlassen, denen sie vertrauen können: einander. Schließlich verbünden sie sich mit der brillanten MI6-Agentin Noel Bisset (Priyanka Chopra Jonas) und müssen auf der Flucht einen Weg finden, lange genug zusammenzuarbeiten, um eine globale Verschwörung zu vereiteln, die die gesamte freie Welt bedroht.

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Klassischer Humor trifft moderne Action

„Heads of State“ fühlt sich in vielerlei Hinsicht wie eine Action-Komödie aus den goldenen Zeiten der 1980er Jahre an – und genau darin liegt ihr Reiz. Ohne übermäßig ehrgeizige Ansprüche liefert der Film von Regisseur Ilya Naishuller („Hardcore Henry“, „Nobody“) solides Entertainment, das bewusst simpel gehalten, dabei aber erfreulich unterhaltsam ist.

Zunächst wirkt der Einstieg in den Film etwas holprig. Die Eröffnungssequenz zeigt einen misslungenen Undercover-Einsatz gegen den stereotypen Bösewicht Viktor (Paddy Considine) und erinnert eher an eine billigen Abklatsch von „Mission: Impossible“. Auch die Vorstellung der beiden Hauptfiguren erscheint zu Beginn eher steif und etwas unbeholfen. Auf der einen Seite steht der verbitterte britische Premierminister Sam Clarke (Idris Elba), der mit sinkender Popularität kämpft und dadurch zum zynischen Miesepeter geworden ist.

Auf der anderen Seite präsentiert sich Will Derringer (John Cena), der neu gewählte US-Präsident und ehemalige Actionfilmstar, der Schwierigkeiten hat, zwischen seinen Filmrollen und der Realität zu unterscheiden. Diese unterschiedlichen Charaktere sorgen zunächst für einige holprige Momente. Doch sobald die Handlung richtig Fahrt aufnimmt, insbesondere nachdem Air Force One abgeschossen wird und die beiden Politiker plötzlich in der wilden Landschaft Weißrusslands stranden, findet der Film zu seiner Stärke – einer albernen, fast kindlichen Begeisterung für absurde Situationen.

(L_R) John Cena und Idris Elba in Heads of State
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Hervorragendes Zusammenspiel zwischen Cena und Elba

Der Humor entfaltet sich vor allem durch das gut abgestimmte Zusammenspiel der Hauptdarsteller. John Cena überzeugt als unbedarfter, egozentrischer Präsident, der zunächst feststellt, dass Filmstunts und reale Kämpfe nicht viel miteinander zu tun haben, sobald mit echten Kugeln auf einen geschossen wird. Cena, der schon mehrfach bewiesen hat, dass er Charaktere mit charmantem Größenwahn und minimaler Selbstwahrnehmung brillant spielen kann (siehe „Peacemaker“, und seine Nebenrolle in „Barbie“), bietet hier eine sehr unterhaltsame Performance.

Idris Elba wiederum glänzt als grummeliger und pragmatischer Brite, der mit trockenen Kommentaren und genervtem Augenrollen auf die Eskapaden seines amerikanischen Amtskollegen reagiert. Diese Dynamik trägt entscheidend dazu bei, dass der Film trotz einiger Klischees niemals langweilig wird. Je weiter der Film voranschreitet, desto absurder und abgedrehter wird die Handlung. Im letzten Drittel verabschiedet sich der Film endgültig von jeglichem Anspruch auf Realismus und steuert mit bewusst überzeichneten Action-Sequenzen auf ein wildes Finale zu.

Regisseur Naishuller versteht es gut, die verrückten Momente immer weiter eskalieren zu lassen, ohne dabei die Kontrolle über den Ton zu verlieren. Besonders erwähnenswert ist eine spektakuläre Verfolgungsjagd, die sämtliche Gesetze der Logik, Physik und der sportlichen Belastbarkeit von Männern mittleren Alters auslotet auf amüsante Weise ignoriert und damit für großen Spaß sorgt.

(L_R) Idris Elba, John Cena in Heads Of State
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Nostalgisch-alberne Actionkomödie zum Genießen

Insgesamt präsentiert sich „Heads of State“ als eine gelungene Hommage an die klassischen Buddy-Filme der 1980er Jahre. Die Balance zwischen humorvollen Dialogen, Action und Selbstironie stimmt. Trotz anfänglicher Unsicherheiten findet Naishuller schnell den richtigen Rhythmus, wodurch der Film nicht nur angenehm, sondern auch konstant unterhaltsam bleibt.

Fazit: „Heads of State bietet genau das, was man sich von einer simplen, aber spaßigen Action-Komödie wünscht. Der Film nimmt sich nicht zu ernst, überfordert sein Publikum nicht und macht aus seiner bewussten Albernheit eine Tugend. Idris Elba und John Cena bilden ein hervorragendes Duo, und die absichtlich überzogenen Action-Szenen sorgen bis zum Schluss für gute Unterhaltung. Wer auf der Suche nach lockerem Spaß ohne großen Anspruch ist, wird hier bestens bedient.

Film Bewertung 8 / 10