Inhalt: Immer wieder wird die Studentin Stefanie von einem schrecklichen Albtraum heimgesucht. Sie beschließt, in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Dort hofft sie, die einzige Person zu finden, die den Teufelskreis durchbrechen und ihre gesamte Familie vor dem grausamen Tod bewahren kann, der sie alle unweigerlich erwartet …
Ein würdiger Abschied für Horror-Ikone Tony Todd
Man braucht keine übersinnlichen Kräfte, um zu wissen, dass „Final Destination: Bloodlines“ mit einer Vision des Grauens beginnt – doch diese Eröffnungsszene sprengt selbst die spektakulärsten Katastrophen früherer Teile. Auf einem wolkenkratzergleichen Aussichtsturm entfesselt eine Münze ein makabres Domino aus Tod und Zerstörung – ein Moment, der wohl zu den besten der gesamten Reihe zählt.
Während die Final-Destination-Reihe mit Teil 5 2011 offiziell endete, haucht ihr „Bloodlines“ neues Leben ein – durch einen cleveren Kniff: Im Mittelpunkt steht diesmal nicht eine lose Clique, sondern eine Familie. Stefani schließt sich mit ihrem Bruder Charlie (Teo Briones), den Cousins Erik, Bobby und Julia (Richard Harmon, Owen Patrick Joyner, Anna Lore) und ihrer entfremdeten Mutter Darlene (Rya Kihlstedt) zusammen. Gemeinsam versuchen sie, die Verbindung zu den Todesfällen zu entschlüsseln – und den Sensenmann ein letztes Mal auszutricksen.
Natürlich gibt es wieder jede Menge spektakulär inszenierte Todesfallen, die das Publikum zugleich erschaudern und schmunzeln lassen. Zwischen den brutalen Höhepunkten entwickelt sich tatsächlich ein gewisser emotionaler Kern – die Familiendynamik bringt Tiefgang in eine Reihe, die sonst eher für papierdünne Figuren bekannt ist. Ein besonderes Highlight: ein geschickt platziertes Familiendrama, das mit einem herrlich makabren Twist überrascht.

Blutige Familientreffen, tödliche Vorahnungen und ein würdiger Abschied für Tony Todd
Das Drehbuch von Guy Busick („Scream“) und Lori Evans Taylor basiert auf einer Idee von Jon Watts („Spider-Man“-Trilogie) und wird von Zach Lipovsky und Adam B. Stein temporeich inszeniert. Ihr Gespür für Genre und Timing bewiesen sie bereits mit dem Sci-Fi-Horror „Freaks“ – hier zeigen sie erneut, wie man altes Franchise-Material frisch und unterhaltsam aufbereitet.
„Bloodlines“ kennt und liebt seine Vorlage: Es respektiert die Regeln, die in den ersten fünf Teilen etabliert wurden, wirft Fan-Referenzen wie Konfetti durchs Bild und beantwortet endlich die Frage, warum William Bludworth (Tony Todd) eigentlich so viel über den Tod weiß. Todd, der kurz nach den Dreharbeiten verstarb, liefert in seiner letzten Rolle einen bewegenden Auftritt – mit Würde, Gravitas und einem Hauch Pathos. Seine Worte „Das Leben ist kostbar… genieße jede einzelne Sekunde“ klingen nach, lange nachdem die letzten Gliedmaßen in Stücke gerissen wurde.
Fazit: ‚Final Destination: Bloodlines“ ist ein gelungener, selbstbewusster Film, der den Geist der Reihe einfängt, aber gleichzeitig neue Wege einschlägt. Mit kreativen Kills, emotionaler Tiefe und einem starken Ensemble gelingt ein Balanceakt zwischen blutigem Spektakel und Familien-Drama – und ein würdiger Abschied für Horror-Ikone Tony Todd. Film Bewertung 8 / 10