Inhalt: In VENOM: THE LAST DANCE kehrt Tom Hardy als Venom, einer der bedeutendsten und komplexesten Charaktere aus dem MARVEL-Universum, für das große Finale der Trilogie zurück. Eddie und Venom sind auf der Flucht. Gejagt von ihren beiden Welten, wird das Netz immer enger und zwingt das Duo zu einer verheerenden Entscheidung, die den Vorhang für Venoms und Eddies letzten Tanz fallen lassen wird.
Die Venom-Franchise hat sich trotz anhaltender Kritikerschelte als kommerzieller Erfolg erwiesen. Mit Einnahmen von über 1,3 Milliarden Dollar weltweit könnten die Filme es sich leisten, mutiger und experimenteller zu sein. Leider scheint die Filmreihe, insbesondere der dritte Teil, weiterhin davor zurückzuschrecken, seine Freak-Flagge stolz in den Wind zu halten und Neues zu wagen.
Anstatt mit dem Chaos zu spielen, das die Titelfigur eigentlich verkörpern sollte, bleibt der Film in konservativen Mustern gefangen. Im dritten Teil verfolgen wir erneut Eddie Brock (Tom Hardy) und sein außerirdisches Alter-Ego Venom. Während der letzte Film mit einem Cliffhanger endete, dass Brock und Venom unschuldig für den Mord an einem Polizisten (Stephen Graham) beschuldigt wurden, kommt diese Handlung hier nur als lästige Pflicht daher.
Film Kritik: „Venom: Let There Be Carnage“ ist eine substanzlose Fortsetzung
Stattdessen wird der Fokus auf einen neuen Antagonisten, Knull, gelegt – ein tyrannischer Herrscher über die Symbionten, der Venom benötigt, um sich aus einem Gefängnis zu befreien. Allerdings ist die Handlung schwer nachvollziehbar und wirkt oft zusammenhanglos, während die zentrale Prämisse über die Opfer von Brock oder Venom dem Film ein emotionales Gewicht verleihen soll, was nicht ganz gelingt.
Charakterdynamik: Potential nicht ausgeschöpft
Die Reihe hatte schon immer das Potenzial, etwas wirklich Einzigartiges im Superheldenfilm-Genre darzustellen. Vielleicht eine Art anarchische Komödie nach Deadpool-Art mit einem Schuss Horror, wenn man nur das Risiko eingehen würde.
Stattdessen bekommen wir lahme Sequenzen wie Brock/Venom, die eine Bar beim Cocktail mixen demolieren. Außerdem gibt es eine flache Handlung, in der Area 51, noch mehr Fläschchen mit Alien- Schleim und viel zu viel Zeit mit einer Hippie-Familie auf einem Roadtrip vorkommen. Kelly Marcel, die bereits an den ersten beiden Venom-Filmen als Drehbuchautorin beteiligt war, gibt hier ihr Regiedebüt.
Guy Ritchie kehrt mit „The Associate“ zur Gangsterwelt zurück
Es ist unfair, ihre Fähigkeiten allein anhand dieses dritten Teils zu bewerten, doch man muss anerkennen, dass sie eine solide Arbeit bei den Actionsequenzen abliefert. Überraschenderweise fehlt es den komödiantischen Szenen jedoch an Schwung, und die Chancen für eine tiefere Charakterentwicklung werden nicht voll genutzt.
Fazit: THE LAST DANCE findet nie seinen Rhythmus. Auch wenn es einige unterhaltsame Momente gibt, fühlt sich der Film wie ein heilloses Durcheinander an. Sollte es sich tatsächlich um den Abschluss der Venom-Franchise handeln, bleibt die bittere Erkenntnis, dass hier reichlich Potenzial verschenkt wurde.
Film Bewertung 4 / 10