Trap No Way Out Film Plakat

Inhalt: Ein Vater und seine Teenager-Tochter besuchen gemeinsam ein Popkonzert. Dort müssen sie feststellen, dass sie im Zentrum eines düsteren und unheilvollen Ereignisses stehen.

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Trap: Ein Film, der sein Potenzial verfehlt

Trap ist ein Film, in dem das Potenzial für Großes spürbar ist – ein verborgenes Juwel, das jedoch niemals wirklich zum Glänzen kommt. Es scheint, als ob tief im Inneren dieses Films eine bissige, satirische Komödie oder ein düsterer, klaustrophobischer Thriller schlummert, der nur darauf wartet, befreit zu werden.

Man stelle sich vor, Trap hätte den Weg der bitteren Satire eingeschlagen und die Faszination für Serienmörder ironisch mit der hysterischen Anbetung der Popkultur verknüpft. Oder man stelle sich vor, der Film hätte seine düstere Atmosphäre genutzt, um einen intensiven Thriller zu erschaffen, der sich komplett an einem einzigen Ort abspielt – ein Kammerspiel voller Spannung und Nervenkitzel.

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Vielleicht hätte Trap sogar an die besten Zeiten von M. Night Shyamalan anknüpfen können, mit einem Twist, der das Publikum bis zum Schluss an den Rand des Kinosessels treibt. Doch keiner dieser Wege wird konsequent verfolgt. Stattdessen kämpft der Film mit seiner eigenen Identität.

Die Geschichte, die durchaus Potenzial für Hochspannung bietet, verliert sich dabei n einer seltsamen Mischung aus Grusel und Unverständnis. Aber stattdessen bleibt Trap ein träger, unfokussierter Krimi, der sein Publikum mehr verwirrt als fesselt.

Josh Hartnett in TRap No Way Out
Josh Hartnett in TRap No Way Out © Warner Bros. DE

Popstar-Romantik statt Spannung

Ein zentraler Schwachpunkt von Trap ist die unglückliche Entscheidung, Shyamalans Tochter Saleka als Popstar auf Taylor-Swift-Niveau zu präsentieren. Die Figur der Lady Raven wirkt wie eine Überzeichnung eines Superstars, dessen Charisma und Kenntnis der sozialen Medien fast übermenschliche Züge annehmen.

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Doch leider ist Saleka in dieser Rolle überfordert – weder ihre schauspielerische Leistung noch ihre Präsenz rechtfertigen die übertriebene, gottgleiche Verehrung, die ihr zuteil wird – auch wenn sie nicht gerade auf ihrer unheimlich leer wirkenden Bühne herumstolziert.

Die eigentliche Ratlosigkeit entsteht jedoch durch Shyamalans frühe Entscheidung, das Konzept der Mega-Falle an einem Ort zugunsten einer Reihe kleinerer Vorfälle aufzugeben, denen unser Psycho-Bösewicht Cooper (Josh Hartnett) entkommen muss, was beim Zuschauer für immer mehr Unglaubwürdigkeit sorgt, und dem Film jegliche Dynamik nimmt.

TRAP NO WAY OUT
Courtesy of Warner Bros. Picture/Courtesy of Warner Bros. Pictures – © 2024 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Hartnetts vergebliches Bemühen

Dennoch gibt es Lichtblicke. Es ist Hartnett hoch anzurechnen, dass er einen überzeugenden Anti-Helden abgibt, dessen wahre Natur schon nach wenigen Minuten des Films verraten wird (vom Trailer ganz zu schweigen). Er spielt seine Figur mit der nötigen Intensität und Überzeugungskraft.

Der zentrale Kniff des Films – natürlich aus Hitchcocks Psycho abgeschaut – besteht nämlich darin, das Publikum bei seinen spektakulären Eskapaden auf seine Seite zu ziehen, obwohl er ein brutaler Mörder ist. Shyamalan hat anscheinend großen Spaß daran, wenn Cooper ein Mädchen eine Treppe hinunterstößt, um für Ablenkung zu sorgen, und später eine Explosion in einer Küche verursacht, bei der eine junge Frau mit heißem Öl übergossen wird.

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Als wolle er den Zuschauern damit sagen: „Du willst immer noch, dass er davonkommt? Auch jetzt noch?“ Doch das reicht nicht aus, um die Geschichte auf ein Niveau zu heben, das tatsächlich fesselnd, aufregend oder innovativ wirkt. Allerdings muss man Shyamalan auch zugute halten, dass er Hayley Mills – den früheren Kinderstar aus „Ein Zwilling kommt selten allein“ – als FBI-Expertin besetzt hat, die für diesen speziellen Vater die Fallstricke auslegt.

Trap No Way Out
Trap No Way Out © Warner Bros. DE

Fazit: Ein Film, der im Schatten seiner eigenen Prämisse bleibt

Am Ende bleibt Trap ein Film der verpassten Chancen. Die coole, auf den ersten Blick spannende Prämisse wird durch einen wirren Plot und die fehlende Konzentration auf das Wesentliche zunichte gemacht. Josh Hartnett gibt sein Bestes, um seiner Rolle Leben einzuhauchen, aber letztlich scheint Regisseur Shyamalan mehr daran interessiert zu sein, uns von den Popstar-Qualitäten seiner Tochter zu überzeugen, als eine packende Geschichte zu erzählen.

Film Bewertung: 4 / 10