Inhalt: Astronaut Jakub (Adam Sandler) merkt, dass seine Ehe mit Lenka (Carey Mulligan) in die Brüche geht. Glücklicherweise ist die außerirdische Spinne Hanuš (gesprochen von Paul Dano) zur Stelle, um ihm zu helfen.
Film Kritik
Durch die manchmal etwas durchwachsene Qualität seiner Filme vergisst man oft, dass Adam Sandler zu den talentiertesten Schauspielern seiner Generation gehört. Auch wenn er im Laufe seiner Karriere einige Dramen gedreht hat, ist Sandler in erster Linie ein Komiker und der Kopf hinter einigen wirklich witzigen Klassikern.
In seinem aktuellen Projekt, in dem Sandler zum Spaceman wird, dem titelgebenden tschechischen Kosmonauten im Science-Fiction-Drama von Chernobyl-Regisseur Johan Renck, ist nichts von seinem typischen Humor spürbar. Es ist eine Geschichte über Liebe, Einsamkeit und Verbundenheit, die gleichzeitig seltsam, nachdenklich und schwerfällig daherkommt.
Das Drehbuch von Colby Day nach dem Buch „Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt“ von Jaroslav Kalfař ist zu einem Teil Weltraum-Science-Fiction – Sandlers Astronaut ist auf dem Weg zum Jupiter, um die mysteriöse „Chopra-Wolke“ zu untersuchen – und zu einem Teil Beziehungsdrama.
Beziehungstherapie im Weltraum
Denn Jakub realisiert, dass seine Ehe mit seiner schwangeren Frau Lenka (Carey Mulligan) daheim auf der Erde in die Brüche geht. Das Bindeglied zwischen den beiden Elementen ist Hanuš (gesprochen von Paul Dano), eine haarige, labradorgroße Spinne, die plötzlich im Raumschiff auftaucht. Diese erforscht Jakubs Erinnerungen, um die Menschen besser zu verstehen, und erteilt auf diese Weise unaufgefordert Beziehungsratschläge.
Der erste Auftritt von Hanuš ist zunächst befremdlich. Doch schon bald wird seine Präsenz zu einem liebenswerten Highlight. Der Grundton von Spaceman ist deprimierend, aber das bisschen Humor, das irgendwo in den Untiefen des schrottreifen Raumschiffs versteckt ist, kommt vom weisen Außerirdischen.
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Seine Vorliebe, Jakub als „dünnen Menschen“ zu bezeichnen, und seine Begeisterung für Schokolade sind einfach zum Schmunzeln. Und Dano fügt seinem ruhigen, gelassenen Auftreten in passenden Momenten einen subtilen Tonfall hinzu. Spätestens am Ende des Films wünscht man sich, er wäre auch der eigene inoffizielle Therapeut.
Jakub muss sich zweifellos einigen harten Wahrheiten stellen. Zu Beginn des Films ist er eine unsympathische Mischung aus selbstverliebt und zurückgezogen. Erst durch Hanuš‘ Erkundung erkennt Jakub die Ursachen seines Traumas und lernt zu schätzen, was wirklich zählt.
Eine Umarmung unter Freunden
Den Höhepunkt des Films bildet eine Umarmung zwischen den beiden sich langsam annähernden „Freunden“. Es ist eine perfekte Mischung aus Erzählung und Erzählkunst, die den bizarren Sci-Fi-Charakter des Films vergessen lässt. Dazu trägt auch die Musik von Max Richter bei, die über weite Strecken des Films bedrohlich vor sich hin dümpelt.
Aber wenn sie im entscheidenden Moment der Erkenntnis in den Vordergrund rückt, ist sie äußerst bewegend, eine intensive Mischung aus glorreichen Synthesizern und treibenden Streichinstrumenten.. Trotz Jakubs unsympathischer Züge gelingt es dank Sandlers zurückhaltendem, wohldosiertem Spiel, ihn irgendwie zu mögen.
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Und obwohl Lenka schwach geschrieben ist, verleiht Mulligan ihrer Figur die dringend benötigte Persönlichkeit und Ausstrahlung. Eine Reihe von Rückblicken und Szenen, die auf der Erde spielen, machen deutlich, wie das Liebespaar an einen solchen Punkt gelangen konnte. Die Entfernung kann ihre Beziehung belastet haben, aber das erhoffte Ende ist durchaus verdient.
Fazit: Man kommt wegen der weisen außerirdischen Spinne, und man bleibt wegen Adam Sandler. Er zeigt sich in diesem seltsamen, gefühlvollen Sci-Fi-Drama von seiner allerbesten Seite und rettet den Film. Möge er weiterhin zu neuen Höhenflügen ansetzen.
Film Bewertung 6 / 10