Inhalt: Amanda (Julia Roberts) und Clay (Ethan Hawke) machen mit ihren beiden Kindern Urlaub auf Long Island, als der Besitzer des Hauses, G.H. (Mahershala Ali), und seine Tochter Ruth (Myha’la) mitten in der Nacht auftauchen. Schnell wird ihnen klar, dass die Welt möglicherweise untergehen wird.
FILM KRITIK
Die Horror-Thriller von M. Night Shyamalan werden oft zu Unrecht belächelt. Dazu gehört nicht zuletzt „Old„, in dem es um einen Strand geht, der einen, nun sagen wir mal, „alt“ aussehen lässt, und die geradezu zur Selbstparodie verkommenen Wendungen in „Knock At The Cabin“.
Doch man kann ihm niemals mangelnde Originalität oder eine unverwechselbare Handschrift vorwerfen. Leave The World Behind, geschrieben, inszeniert und produziert von Mr. Robot-Schöpfer Sam Esmail, erinnert eher an eine misslungene Aneinanderreihung von Shyamalans zwei letzten Filmen, die durch ChatGPT verfeinert wurden.
„Knock At The Cabin“ ist ein effizienter Thriller, der noch tagelang nachklingen wird
Das Ehepaar Amanda (Julia Roberts) und Clay Sandford (Ethan Hawke) ist im Urlaub. Die beiden fahren an den Strand, der auf rätselhafte Weise durch einen auf Grund gelaufenen Öltanker beeinträchtigt wird, und quartieren sich in einer luxuriösen Waldhütte ein. So weit, so Shyamalan.
Plötzlich tauchen die Besitzer des Hauses auf und behaupten, es habe einen Stromausfall gegeben. Esmail lässt uns wissen, dass etwas faul ist. Der ganze Film ist gespickt mit ungewöhnlichen Blickwinkeln, rasanten Schwenks von einem Raum zum anderen und einer unerbittlichen Klavier- und Streichermusik, die von Kameramann Tod Campbell bzw. Komponist Mac Quayle geliefert wird.
Die vorhandene Spannung und der Cast können den Film nicht retten
Die Spannung ist ungemein hoch und wird gut dosiert. aber da der Regler bereits auf Stufe 11 steht, findet man während der gesamten 140 Minuten des Films keinen Spielraum mehr, um das Gaspedal weiter durchzutreten.
In seiner Adaption des Romans von Rumaan Alam aus dem Jahr 2020 kann sich Esmail nie entscheiden, was er mit seiner Apokalypse genau erreichen will. Wir sehen CGI-Hirsche, abstürzende Satelliten („Die im Weltraum“), tief fliegende Flugzeuge und unkontrolliert durch die Gegend fahrende Teslas.
Außerdem gibt es ausufernde Diskussionen über Rassenkonflikte, den Klimawandel, „die Koreaner“ und so ziemlich alles andere, was Esmail noch alles in den Handlungs-Topf schmeißen konnte. Hiermit verläuft sich der Film in seinem Fünf Kapitel umfassenden Handlungs-Irrgarten, ohne einen Ausweg anzubieten.
Während Ethan Hawke und Mahershala Ali versuchen, das Bestmögliche aus dem verworrenen Drehbuch herauszuholen, sagt Julia Roberts wiederholt „What the fuck? Auch vom wirklich rätselhaften Ende sollte man keine Antworten mehr erwarten. Vorausgesetzt, man hat sich nicht schon vor dem Abspann den Weltuntergang herbeigewünscht.
Fazit: Wilde Kamera Fahrten, ein Staraufgebot und ein durchaus spannend inszenierte erste Film-Hälfte verhindern leider nicht, dass der Endzeit-Thriller in sich zusammenfällt.
Film Bewertung 5 / 10
