Inhalt: Chris Carver (Eddie Murphy) ist fest entschlossen, den jährlichen Weihnachtsschmuckwettbewerb in seiner Straße zu gewinnen. Und das sogar so sehr, dass er einen Deal mit einer bösen Elfe eingeht, welcher ihm entweder Erfolg oder ewige Verdammnis verspricht.
Film Kritik
Es gibt bestimmte Dinge, die einen guten Weihnachtsfilm ausmachen: klingelnde Glöckchen, knisternde Kaminfeuer, Selbstfindung in letzter Minute und, nur in Ausnahmefällen, der Pakt mit böswilligen Elfen, um sich ein Weihnachtsgeld zu verdienen. Es gibt keine schönere Weihnachtsbotschaft als die, dass man seine Seele verkaufen muss. Und das ist genau der Ausgangspunkt für diese in Lametta gekleidete Komödie, bei der Eddie Murphy und Boomerang-Regisseur Reginald Hudlin wieder zusammenarbeiten.
Murphy spielt in diesem Film Chris-(mas) Carver, einen Weihnachtsfan (seine Kinder heißen Nick, Holly und Joy ). Sein Zuhause ist die Candy Cane Lane, in der jedes Jahr ein spektakulärer Wettbewerb um die knalligste Weihnachtsbeleuchtung stattfindet.
Nachdem er seinen Job unerwartet verliert, folgt auch noch Krach mit seinem Sohn (der in Mathe durchfällt, aber davon träumt, Musiker zu werden) und seiner ältesten Tochter (die mit der Tradition brechen und ein anderes College besuchen will). Für Chris Carver wird schnell klar, dass die eigentliche „Bedeutung von Weihnachten“ der mit 100.000 Dollar dotierte Hauptpreis des Wettbewerbs ist.
Als er auf einen unscheinbaren Pop-up-Laden stößt, der sich unter einer Brücke versteckt, sichert er sich einen riesigen, auffälligen Uhrwerks-Weihnachtsbaum mit einer Leuchtkraft, die Flugzeuge im wahrsten Sinne des Wortes blenden kann.
Die vorhandenen Horroransätze werden ignoriert
Das Ganze kostet ihn nur einen zwielichtigen Deal mit einer finsteren Elfe, die früher für den Weihnachtsmann im Einsatz war, nun aber gefeuert wurde, weil sie ungezogene Kinder gequält hat. Murphy zeigt sich in gewohnter Manier als leicht verwirrter Familienvater, der doch nur seine Familie beschützen will. Dabei wird er von den 12 Weihnachtsplagen verfolgt, die durch die teuflischen Helferlein auf die Familie losgelassen wurden.
Dazu zählen Schlagzeuger, (schräge) Vögel, wütende französische Hühner (mit Baskenmützen), Ninja-artig rumspringende Männer (ein Highlight), seltsame Gänse und dämonisch aussehende Rebhühner. Alle haben es auf die Carvers abgesehen, um sicherzugehen, dass sie den 25. Dezember nicht heil überstehen.
Film Kritik „BlackBerry – Klick Einer Generation“
Bei so vielen Horrorelementen wie in diesem Film (eine böse Unsterbliche, ein heimtückischer Fluch, teuflischer Baumschmuck, der einem die Seele rauben will) darf man sich schon fragen, ob diese völlig durchgeknallte Weihnachtskomödie nicht einen anderen Weg hätte gehen sollen, sogar fast müssen.
Denn mit einer etwas düstereren Filmmusik, ein paar Spritzer Blut und einem miesen Tag im Schneideraum wäre dies ein richtig fieser Weihnachtsschocker geworden. Mit einem Augenzwinkern ala Scream, wird das Horror-Genre auch gern einmal kommentiert. „Wir sollten uns aufteilen„, schlägt Nick an einer Stelle vor. „Hast du jemals einen Horrorfilm gesehen?„, kontert seine Mutter.
Ein völlig wildes Sammelsurium an durchgeknallten Ideen
Der Film hat tatsächlich seine Momente (ein Angriff eines geistesgestörten Milchmädchens ist der grelle Wahnsinn). Doch leider beschreitet Candy Cane Lane nicht den düsteren Pfad, sondern zielt in erster Linie auf eine eher lockere, aber leicht abgedrehte Komödie ab. So versucht Carver sich selbst vor der ewigen Gefangenschaft in einer Weihnachtsdekoration zu bewahren.
Ein kleines Highlight ist Jillian Bell als rachsüchtige Elfe. Die weiteren Darstellerleistungen sind eher durchschnittlich, wobei Nick Offerman als sprechendes Ornament kaum wiederzuerkennen ist. Während die albernen Momente etwas störend wirken, sorgt das anarchische Drehbuch von Kelly Younger für reichlich Gags und ein paar wirklich originelle Anspielungen in Sachen Popkultur. Sie reichen von Oprah über Stirb Langsam bis hin zur Sorglosigkeit der Generation Z.
„Thanksgiving“ serviert seinen blutigen Hauptgang mit der nötigen Prise Humor
Dieser verrückte Mix aus „Ist Das Leben ist schön?“ und „Drag Me To Hell“ wird sich vermutlich nicht als Weihnachts-Klassiker durchsetzen. Doch wenn man den Unsinn genau betrachtet, kann man an diesem verrückten Weihnachts-Albtraum erstaunlich viel Spaß haben. Wo sonst hört man den Satz „Dieses Huhn ist verrückt“ und darf zusehen, wie eine psychotische Elfe dem Schwarzen Weihnachtsmann in die Eier tritt?
Fazit: Ho-Ho-Ho. Candy Cane Lane ist ein völlig wildes Sammelsurium an durchgeknallten Ideen, die es irgendwie schaffen, sich zu einer etwas chaotischen, aber dennoch halbwegs anständigen Weihnachtskomödie zusammenzusetzen. Man sollte den leicht durchschimmernden, weitaus interessanteren Horror-Ansatz im Hinterkopf behalten.
Film Bewertung 6 / 10