FEAR STREET: PROM QUEEN

Inhalt: Shadyside, 1988 – eine Stadt, gezeichnet von einem düsteren Fluch, der seit Generationen über ihr liegt. Doch für Lori Granger (India Fowler) und die glamourösen Anwärterinnen auf den Titel der Ballkönigin der Shadyside High zählt vor allem eines: der Abschlussball. Glitzerkleider, große Träume – und ein Hauch Teenie-Drama. Was könnte da schon schiefgehen? Die Antwort: Ein maskierter Killer – oder gleich mehrere. Als sich die Zahl der Leichen häuft, wird klar, dass der schönste Abend des Jahres für einige zum letzten werden könnte. Der Fluch von Shadyside lebt – und niemand ist sicher.

© Netflix

Rückschritt statt Fortschritt im Fear-Street-Universum

Slasher-Filme feiern ein blutiges Comeback – mit neuen Titeln wie Heart Eyes, dem kommenden Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast-Reboot und Scream 7, der 2026 Ghostface zurückbringt. In diesem Trend reiht sich auch der neue Teil der Fear Street-Reihe ein. Doch leider bleibt „Fear Street: Prom Queen“ weit hinter den Erwartungen zurück und nutzt das Potenzial des Franchise kaum aus.

Nach dem Erfolg der 2021 veröffentlichten Fear-Street-Trilogie von Leigh Janiak, die durch kreative Inszenierung, queere Liebesgeschichte und starke Horror-Elemente begeisterte (wer erinnert sich nicht an die Brotschneidemaschine?), wirkt Matt Palmers Beitrag zur Reihe wie ein liebloser Rückfall in die abgenutztesten Slasher-Tropen der 80er. Statt dem Genre neues Leben einzuhauchen, recycelt der Film Altbekanntes: Stereotype Figuren, uninspirierte Morde und ein Mangel an Atmosphäre oder Innovation. Das, was die ersten Filme zu einem Event für Horrorfans machten, fehlt hier fast vollständig.

FEAR STREET: PROM QUEEN
© 2025 Netflix, Inc.

Blut ohne Biss: Morde ohne Bedeutung

Prom Queen versucht, mit blutigen Kills, Retro-Soundtrack und Horrorfilm-Referenzen à la Prom Night oder Mean Girls zu punkten. Doch diese Selbstreferenzialität wirkt hohl, weil der Film selbst nichts Eigenes beizutragen hat. Die blutigen Szenen fühlen sich nicht verdient an – es fehlt der Aufbau, die Spannung, das emotionale Gewicht. Statt Gänsehaut bleibt ein Schulterzucken.

India Fowler bemüht sich redlich, als Highschool-Außenseiterin im Zentrum der Handlung einen Anker zu bieten. Doch das Skript gibt ihr kaum Tiefe – ebenso wenig wie den bekannten Nebendarsteller Lili Taylor, Katherine Waterston und Chris Klein, die alle unterfordert wirken und kaum zur Geltung kommen. Die Figuren wirken blass, die Dialoge mechanisch, und das Gesamtwerk träge und zynisch – als wäre der Film nur dazu da, einen bestehenden Markennamen weiter zu melken, ohne ihr frisches Leben einzuhauchen.

Suzanna Son in Fear Street: Prom Queen (2025)
Suzanna Son in Fear Street: Prom Queen (2025) © 2025 Netflix, Inc.

Slasher-Formel ohne Seele: Ein müder Genrevertreter

Slasher-Fans bekommen hier zwar die üblichen Zutaten: peinliche Teenie-Dialoge, brutale Tötungen, nostalgische Musik. Aber was fehlt, ist das Herzblut, das Horrorfilme unvergesslich macht. Prom Queen ist kein moderner Klassiker, sondern ein müder Versuch, auf der Erfolgswelle der vorangegangenen Teile zu surfen – ohne eigenes Profil.

Fazit: „Fear Street: Prom Queen“ ist ein zutiefst enttäuschender Beitrag zur Horrorreihe, der sich zu sehr auf bekannte Tropen verlässt und dabei Atmosphäre, Charaktere und echten Grusel vergisst. Für eine Rückkehr nach Shadyside braucht es frische Ideen – oder besser noch: die Rückkehr von Leigh Janiak, die einst gezeigt hat, wie modernes Horror-Storytelling funktioniert.

Film Bewertung 4 / 10