DROP-TÖDLICHES DATE

Inhalt: Meghann Fahy (bekannt aus The White Lotus) spielt Violet, eine verwitwete Mutter, die zum ersten Mal seit Jahren wieder auf ein Date geht. Als sie im schicken Restaurant eintrifft, ist sie erleichtert, dass ihre Verabredung Henry (Brandon Sklenar aus 1923) charmanter und attraktiver ist als erwartet. Doch schlägt die anfängliche Harmonie abrupt um, als Violet von einer Reihe anonymer Nachrichten auf ihrem Handy erst irritiert und schließlich terrorisiert und in panische Angst versetzt wird.

Violet wird unmissverständlich instruiert, jeden Befehl präzise zu befolgen und absolutes Stillschweigen zu bewahren – sonst droht die vermummte Gestalt, die sie nur aus den Aufnahmen ihrer Überwachungskamera kennt, ihren kleinen Sohn und ihre babysittende Schwester zu töten. Es gibt keinen Ausweg für Violet: Gehorcht sie nicht, sterben alle, die sie liebt …

© Universal Pictures Germany

Wenn AirDrop zur Waffe wird: Thriller mit digitalem Nervenkitzel und Stil, aber ohne Biss

Christopher Landons DROP beginnt mit einer skurrilen, aber spannenden Prämisse: Ausgehend von der Idee mysteriöser AirDrop-Nachrichten, ursprünglich inspiriert durch absurde Shrek-Memes (Cameron Fuller und Sam Lerner waren gerade beim Abendessen in einem überfüllten Restaurant, als jemand anfing, sehr gruselige Shrek-Memes per AirDrop an Lerners Freundin Olivia Sui zu schicken) entsteht ein moderner Tech-Thriller, der die Ängste des digitalen Zeitalters aufgreift. Doch trotz kreativer Ansätze und einer eindrucksvollen Hauptdarstellerin bleibt das Ergebnis eher solides Mittelmaß als ein echter Volltreffer.

Im Zentrum der Handlung steht Violet, gespielt von Meghann Fahy, die nach einer längeren Dating-Pause von ihrer Schwester zu einem Abendessen mit dem charmanten Fotografen Henry (Brandon Sklenar) überredet wird. Die beiden begegnen sich in einem edlen Hochhausrestaurant, doch das vielversprechende Kennenlernen kippt schnell in einen Albtraum, als Violet bedrohliche Nachrichten auf ihr Smartphone erhält – Nachrichten, die offensichtlich nur aus dem unmittelbaren Umkreis stammen können. Die Idee, den begrenzten AirDrop-Radius als Spielfeld für ein modernes Kammerspiel zu nutzen, ist clever – doch die Umsetzung gerät leider ins Stocken.

Was als spannungsgeladene Ausgangssituation beginnt, verliert schnell an Tempo. Die Handlung bewegt sich – passend zum runden Setting des Restaurants – streckenweise wie ein ruckelnder Zug im Kreis: mal mit Schwung, dann wieder zäh wie Kaugummi. Der Spannungsbogen, der für einen Thriller dieser Art essenziell ist, wird durch langatmige Szenen und teils hölzerne Dialoge deutlich ausgebremst. Echte Überraschungsmomente oder emotionale Tiefe bleiben leider aus – auch dank des Trailers, der mal wieder zu viel preisgibt. Der größte Spaß besteht darin, den Absender der geheimnisvollen Botschaften zu erraten.

Paranoia im iPhone-Zeitalter: Ein technisch versierter Thriller mit zähem Mittelteil und hölzernen Dialogen

DROP überzeugt vor allem dann, wenn die Regie in Szene gesetzt wird: Das Set Design ist hervorragend, die Kameraarbeit atmosphärisch und stilvoll. Landon versteht es, visuell zu erzählen – etwa in der finalen Konfrontation, in der er seine filmischen Muskeln spielen lässt. Auch der gelegentliche Humor, geschickt dosiert und mit einem Augenzwinkern inszeniert, bringt frischen Wind in eine ansonsten recht vorhersehbare Geschichte. Fahy, bekannt aus The White Lotus, liefert eine glaubwürdige und geerdete Performance, die den Film über weite Strecken trägt.

Ihre Figur Violet kombiniert verletzliche Entschlossenheit mit pragmatischer Überlebenskunst. Ihre Darstellung verleiht der Geschichte mehr Tiefe, als das Drehbuch ihr eigentlich zugesteht. Leider bleiben viele Nebenfiguren blass, und selbst Brandon Sklenars charmante Darstellung von Henry kann nicht verhindern, dass die Chemie stellenweise konstruiert wirkt. Obwohl der Film das Potenzial hätte, ein packender paranoider Thriller für das Smartphone-Zeitalter zu sein, bleibt er zu oft an der Oberfläche.

Die digitale Bedrohung – ein zentrales Thema – wird zwar aufgegriffen, aber nicht konsequent vertieft. Die Kritik an Überwachung, Privatsphäre und der Macht moderner Technologie wirkt eher wie ein stilistisches Beiwerk denn als tragendes Element der Geschichte. Belohnt wird das Publikum stattdessen mit dem wohl schlechtesten Schützen seit Stormtrooper-Gedenken – daneben zu zielen scheint hier zum Stilmittel erhoben worden zu sein.

Fazit: DROP ist ein handwerklich solide gemachter Tech-Thriller mit origineller Idee, aber durchwachsener Umsetzung. Spannende Momente, gutes visuelles Gespür und eine starke Hauptdarstellerin können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Handlung und Dialoge zu oft auf der Stelle treten. Ein Film mit guten Ansätzen, aber deutlich unter seinem Potenzial. Film Bewertung 5 / 10

(L-R) Violet (Meghann Fahy) und Henry (Brandon Sklenar) in Drop- Tödliches Date
(L-R) Violet (Meghann Fahy) und Henry (Brandon Sklenar) in Drop- Tödliches Date. Regie Christopher Landon.© 2025 Universal Studios. All Rights Reserved.