Inhalt: Gargamel? Razamel? Schlumpf-egal – die Rettung naht! Das große blaue Sommer-Kinoabenteuer 2025 führt die beliebten kleinen Helden an viele aufregende Schauplätze der realen Welt, denn Papa Schlumpf muss aus den Fängen der bösen Zauberer befreit werden. Mit jeder Menge Mut, Teamgeist und Musikeinlagen beweisen die kultigen Kleinen einmal mehr, dass ihre größte Stärke in ihrer Liebenswürdigkeit liegt. Macht euch bereit für ein schlumpftastisches Abenteuer!
Schlumpfig war gestern – Warum das neue Schlumpfabenteuer weder Charme noch Zielgruppe hat
Was hat es eigentlich mit den Schlümpfen auf sich? Es fällt schwer, echte Fans der blauhäutigen, pilzbewohnenden Kultfiguren zu finden – sie wirken fast wie ein popkulturelles Relikt, das trotz geringer Nachfrage immer wieder reanimiert wird. Und doch: Ein neues Schlumpf Abenteuer ist da – Live-Action trifft auf Animation, ganz im Stil der 2011 gestarteten Neuinterpretationen. Dieses Mal wird sogar auf das „Die“ im Original-Titel verzichtet – ganz wie Justin Timberlake es in The Social Network vormachte.
Das Ergebnis ist ein weiterer Film mit deutlich spürbarem Franchise-Auftrag, dem es an Originalität und Witz mangelt. Regisseur Chris Miller setzt auf einen modischen 2D/3D-Animationsstil, der sich jedoch visuell weder hochwertig noch atmosphärisch stimmig anfühlt – besonders in der Kombination mit der realen Welt. Der Humor? Kaum vorhanden. Die Handlung? Ein wirrer Mix aus Multiversums Reisen und magischen Büchern mit vager Superkraft-Anmutung, der sich anfühlt wie ein Alles steht Kopf-Abklatsch.

Ein müder Aufguss mit prominenter Besetzung
Immerhin: Das Drehbuch von Pam Brady (South Park) zeigt stellenweise Selbstironie, indem es die schlichten Eigenschafts-Namen der Schlümpfe (Clumsy, Hefty, Schlaubi) charmant aufs Korn nimmt. Doch auch das wird schnell überdeckt vom eigentlichen Plot rund um No Name, gesprochen von James Corden – einem Schlumpf ohne erkennbares Merkmal, der in einer pathetischen Gesangsnummer nach seinem inneren Halt sucht, und das Publikum nach dem Notausgang.
Auch musikalisch wird Eltern einiges zugemutet: Neben der obligatorischen „Sing A Happy Song“-Nummer (von dem sogar die Schlümpfe selbst zugeben, dass er nervt) gibt es neue Songs – unter anderem von Rihanna, die in der Tradition von Katy Perry und Demi Lovato als Stimme von Schlumpfine auftritt. Zwar stimmlich solide, aber kaum erinnerungswürdig. Lediglich Natasha Lyonne sorgt mit ihrer Rolle als Anführerin der frechen „Snooterpoots“ für einen bleibenden Eindruck.
Selbst die größte Neuerung – der neue Bösewicht Razamel, Bruder von Gargamel (beide gesprochen von JP Karliak) – bringt wenig frischen Wind. Alles wirkt ermüdend, uninspiriert und in letzter Konsequenz überflüssig. Man fragt sich unweigerlich: Wer ist die Zielgruppe? Und gibt es sie wirklich?
Fazit: Schlumpfige Unterhaltung war einmal. Der Film ist ein müder Aufguss mit prominenter Besetzung, aber ohne Herz, Richtung oder Humor. Kurz gesagt: ein großer Haufen Sch…lümpfe.
Film Bewertung 3 / 10