DIE BONNARDS

Wenn sich Kunst und Leben untrennbar vermischen, entsteht mehr als nur ein Gemälde – es entsteht eine Geschichte voller Verlangen, Eigensinn und Ambivalenz. Regisseur Martin Provost widmet sich nach Séraphine und Violette erneut einer faszinierenden Frauengestalt – diesmal an der Seite des berühmten französischen Malers Pierre Bonnard.

„Die Bonnards – Malen und Lieben“ porträtiert das komplexe Verhältnis zwischen Bonnard (Vincent Macaigne) und Marthe de Méligny (Cécile de France), seiner langjährigen Gefährtin, Muse – und womöglich mehr als das. In über 140 Gemälden und unzähligen Skizzen verewigt er sie, bekleidet, nackt, sinnlich. Doch Marthe will nicht nur Objekt der Kunst sein. Sie will als Mensch, als Künstlerin und Frau gesehen werden – unabhängig, geheimnisvoll und voller Widersprüche.

© Prokino

Zwischen Pinselstrichen und Geheimnissen – „Die Bonnards – Malen und Lieben“ erzählt eine außergewöhnliche Künstlerbeziehung

Provost erzählt ihre Geschichte mit feinem Gespür für Zwischentöne – eine intime Annäherung an ein Künstlerpaar, das zwischen Leidenschaft und Abhängigkeit, Inspiration und Kontrolle pendelt. Unterstützt von einer exzellenten Besetzung und einem betörend sinnlichen Bildstil, wird das Drama zur lebendigen Zeitreise ins Frankreich der Jahrhundertwende – und zur Reflexion über Kunst, Geschlechterrollen und das, was hinter der Leinwand verborgen bleibt.

Ein berührendes, vielschichtiges Künstlerporträt, das nicht nur Freunde des Impressionismus begeistern dürfte, sondern allen, die sich für starke Frauenfiguren und psychologische Tiefe im Kino interessieren.