Mit seinem neuen Film Das tiefste Blau (O Último Azul) bringt Gabriel Mascaro erneut eine poetisch-politische Geschichte auf die Leinwand. Nach Neon Bull und Divino Amor widmet sich der brasilianische Regisseur einer alternden Frau, die sich nicht dem staatlich verordneten Lebensabend unterwerfen will – sondern ihren eigenen Weg geht. Die gefeierte Berlinale-Premiere wurde mit dem Großen Preis der Jury und dem Preis der ökumenischen Jury ausgezeichnet.
Zwischen Würde und Widerstand: Eine Reise ins Herz des Amazonas
Die 77-jährige Tereza, gespielt von der herausragenden Denise Weinberg, lebt zurückgezogen in einer kleinen Industriestadt am Rande des brasilianischen Regenwaldes. Als ihr die Regierung vorschreibt, sich in eine entlegene „Seniorenkolonie“ zurückzuziehen – angeblich, um in Ruhe zu altern –, entscheidet sie sich für einen radikal anderen Weg. Sie widersetzt sich den autoritären Vorgaben und macht sich auf in die Tiefen des Amazonas, begleitet von der Hoffnung, sich ein letztes Stück Freiheit zu bewahren.
Die 77-jährige Tereza, gespielt von der herausragenden Denise Weinberg, lebt zurückgezogen in einer kleinen Industriestadt am Rande des brasilianischen Regenwaldes. Als ihr die Regierung vorschreibt, sich in eine entlegene „Seniorenkolonie“ zurückzuziehen – angeblich, um in Ruhe zu altern –, entscheidet sie sich für einen radikal anderen Weg. Sie widersetzt sich den autoritären Vorgaben und macht sich auf in die Tiefen des Amazonas, begleitet von der Hoffnung, sich ein letztes Stück Freiheit zu bewahren.

Ein poetisches Roadmovie voller politischer Zwischentöne
Gabriel Mascaro bleibt seiner Handschrift treu: Statt vordergründigem Drama erzählt Das tiefste Blau in eindringlichen Bildern und leisen Momenten vom langsamen Erwachen einer Rebellion. Die Landschaft wird zur emotionalen Projektionsfläche, der Dschungel zur inneren Metapher. Rodrigo Santoro (Tatsächlich… Liebe, 300) ergänzt das Ensemble mit starker Präsenz, ohne Denise Weinbergs zentrierte, stoische Performance je zu überstrahlen.
Mit subtiler Kritik an Altersdiskriminierung und wirtschaftlicher Ausbeutung zeichnet Das tiefste Blau das Porträt einer Frau, die sich gegen die Entmündigung zur Wehr setzt. Dabei wirkt der Film nie belehrend, sondern vertraut auf die Kraft seiner Bilder und auf die Stille zwischen den Worten. Mascaro gelingt es, den gesellschaftlichen Umbruch als persönlichen zu erzählen – ein leises, aber nachhaltiges Kinoerlebnis.
Das tiefste Blau ist ein kontemplativer Film voller Widerstandskraft, der in hypnotischen Bildern von Freiheit und Selbstbestimmung erzählt. Gabriel Mascaro gelingt ein visuell fesselndes Drama, das mit seinen stillen Tönen laut nachhallt – ein Festival-Highlight mit politischem Herz.