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Creme de la Creme Serienplakat

Regie: Benjamin Teske | Mit: mit Klara Lange, Malte Thomsen, Timur Isik, Julia Becker, Yalany Marschner, Lieselotte Voß, Cornelia Schirmer, Lo Rivera, Christine Wilhelmi, Hannah Meyer Cosack, Vincent van der Klugt & Benjamin Teske | Musik: Vincent van der Klugt, Anna Grey, Schlimmer Finger

Erscheint am: 31. Oktober auf YouTube | Länge: 7 Folgen (á 10-15 Minuten)

FSK: keine Angabe



Inhalt: Cora ist nicht auf der Suche nach dem Mann fürs Leben, sie hat auch keinen Job, der ihre Rente sichern würde. Stattdessen hat sie Schulden, wechselnde Partner im Bett und eine verheiratete Mutter, die auf einer Online – Partnerbörse angemeldet ist. Kein Wunder das Cora bei den paar Castings, die sie als
studierte Schauspielerin hat, nicht überzeugend wirkt.

© Bentastic Stuff 2022

Cora möchte ihr Leben ab sofort selbst in die Hand nehmen und dabei auch mal der Part im Bett sein der „fickt“. Sie meldet sich als Mann auf der Partnerbörse an, um mit ihrer Mutter zu schreiben und sagt ihrer Schwester endlich, was sie von ihrem selbstgebackenen Kuchen hält. Und das ist noch lange nicht alles, was Cora beschäftigt.

Als Frau der dominante Part im Bett sein, mit umgeschnalltem Penis, den Ton angeben und sich nichts
gefallen lassen: das ist Cora, laut frech und zu sich selbst stehend. Cora Darstellerin Klara Lange,
bekannt aus der Amazon Prime Serie „Die Discounter“, überzeugt abermals in der Rolle eines schrägen Charakters.

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Modern und dennoch zugleich auch wieder nicht: mit dem Quadratischen Bildformat, dem 80er Jahre
Style des Fitnessstudios und den Lichtsettings, bewegt sich die Serie, nicht nur Thematisch, zwischen zwei Stühlen. So erinnert der Ton der Serie an den Netflix Erfolg „Please Like Me” – und beim Taktgefühl der Charaktere orientiert man sich eher an „How to sell Drugs online, fast“.

Crème de la Crème - Foto - Credit: Sven Voß
Szene aus „Crème de la Crème“. Foto-Credit: Sven Voß

Unverbrauchte Ideen und viel Dynamik

Mit Details wie das „am Handy durch Storys Scrollen“ bedient die Serie den aktuellen Zeitgeist, um der schnelllebigen Social Media-Generation den Spiegel vorzuhalten. Dazu fühlen sich die aus dem Raster fallenden Songeinlagen, welche wie ein Musikvideo wirken, echt und lebendig an. Wer von uns hat nicht schon im Kopf mitgesungen und dabei die Musik gespürt? Wer von uns hat nicht schon heimlich den Wunsch gehabt, das Leben wäre ein Song und man selbst der Haupttakt.

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Die Darsteller von Teskes Serie sind durchweg brillant besetzt. Sie harmonieren fantastisch miteinander im passenden schrägen Setting. Die Serie erzählt selten das, was der Zuschauer als nächstes erwartet, sondern präsentiert ihre eigene Ar, um uns zu überraschend. Man reiht eine kuriose Wendung an die Nächste, und doch fügt sich alles zusammen.

Frischer Wind kommt von den jungen Filmemachern, die es schaffen, gekonnt unverbrauchte Ideen und Dynamik einzubringen. Und das spürt man bei „Crème de la Crème” in jeder Szene. Die Serie kann einiges, vor allem lautstark Anders sein – und das braucht es auch einfach mal.

Crème de la Crème - Foto - Credit: Sven Voß
Szene aus „Crème de la Crème“. Foto-Credit: Sven Voß

Es muss nicht immer Hochglanz-Look sein

Auch wenn die erste Staffel „nur“ auf YouTube erschienen ist, so könnte es nachfolgende Geschichten
von Cora hoffentlich (und gerne) – bald auf der ein oder anderen Streaming Plattform geben.

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Die ZDF Mini Serie „Familie Braun“ bietet einen ähnlichen Stil.: kurze prägnante Folgen mit wichtiger Message. In die Sparte passt auch Benjamin Teskes „Dramedy“. Und das „Rough“ gedrehte Serien in einem schnelllebigen Stil und mit realistischen und selbst denkenden Figuren funktionieren, hat man schon bei „Die Discounter“ festgestellt.

Fazit: Es muss nicht immer ein Hochglanz – Look und / oder ein bekannter Cast sein. Es sind die Ideen und die verantwortlichen Personen, mit ihre Leidenschaft und Begeisterung, welche eine Serie zu dem machen was sie ist. Bei „Crème de la Crème“ heißt das: unverwechselbar, ehrlich und lustig.

Serien – Bewertung 8 / 10

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