CAUGHT STEALING

Wenn man den Namen Darren Aronofsky hört, denkt man an düstere Seelendramen wie Requiem for a Dream oder Black Swan – aber sicher nicht an durchgedrehten Gangster-Spaß mit Katzen. Umso erstaunlicher ist Caught Stealing, Aronofskys neuster Film, der am 28. August in die deutschen Kinos kommt – und dessen erster Trailer aussieht, als hätte der Regisseur einen Shot Adrenalin und einen Tarantino-Kurs in Coolness verpasst bekommen.

Chaos mit Katze und Gangstern

Basierend auf dem Roman von Charlie Huston, katapultiert uns Caught Stealing ins schmutzige, neonflackernde New York der 90er. Austin Butler spielt Hank Thompson, einen Ex-Baseballspieler, der eigentlich nur auf die Katze seines Nachbarn aufpassen will. Doch was mit einem simplen Gefallen beginnt, eskaliert rasch in eine absurde Spirale aus Verfolgungsjagden, Schlägereien und Gangsterchaos. Der Nachbar? Ein durchgeknallter Punkrocker (Matt Smith mit Irokesenschnitt und einem „RSS HOLE“-Kennzeichen), der offenbar Feinde in jeder Ecke der Unterwelt hat.

Neben Butler überzeugt Zoë Kravitz als Freundin mit starker Leinwandpräsenz, während Matt Smith komplett überdreht aufdreht. Die Nebenrollen sind hochkarätig besetzt mit Bad Bunny, Regina King, Vincent D’Onofrio und Liev Schreiber – eine Besetzung, die fast so bunt ist wie das dekadente 90s-Produktionsdesign.

© Sony Pictures Germany

Punkrock trifft Aronofsky

Visuell verspricht der Film ein raues Fest: Der Look ist stilisiert, dreckig und voller Referenzen an eine Ära vor Smartphones – untermalt vom Punk-Klassiker Should I Stay or Should I Go. Die Kameraarbeit und der Soundtrack deuten darauf hin, dass Aronofsky hier seinen inneren Guy Ritchie channeln will – nur eben mit seiner unverkennbaren Handschrift zwischen Wahnsinn und Witz.

Anders als bei Noah, seinem letzten Mainstream-Abstecher, scheint Aronofsky diesmal die Balance zu treffen: Caught Stealing wirkt wie ein bewusst überzeichneter Crime-Trip mit Popcorn-Appeal, ohne die kreative Schärfe des Regisseurs einzubüßen. Es sieht nach genau dem Film aus, von dem wir nie dachten, dass Aronofsky ihn machen würde – und gerade deshalb wollen wir ihn unbedingt sehen. Ein durchgedrehter, stilvoller Crime-Kracher, der vielleicht nicht tief schürft, aber gewaltig Spaß macht.

Zoë Kravitz und Austin Butler in Caught Stealing
© Sony Pictures Germany