Im Jahr 2020 erhält der Leipziger Maler Michael Triegel einen außergewöhnlichen Auftrag: Er soll den zerstörten Mittelteil des Marienaltars im Naumburger Dom neugestalten. Fast 500 Jahre zuvor war das Original von Lucas Cranach dem Bildersturm zum Opfer gefallen, nur die Seitenflügel blieben erhalten.
Weil keinerlei Aufzeichnungen über die ursprüngliche Darstellung der Gottesmutter Maria mit Kind existieren, muss Triegel ein gänzlich neues Altarretabel fertigen – im Einklang mit Cranachs Stil. Es ist sein bisher größtes Werk, dessen Schöpfung sich über mehr als zwei Jahre erstreckt. Doch kurz vor der Vollendung äußert das Fachgremium der UNESCO Bedenken gegen den Altar.
Erstmals erlaubt es Michael Triegel, seinen Schaffensprozess aus nächster Nähe zu verfolgen. Über mehrere Jahre begleitete Regisseur Paul Smaczny den Künstler, der ihm nicht nur die Türen zu seinem Atelier öffnete, sondern auch tiefe Einblicke in sein Verständnis von Leben, Kunst und Religion gewährte. Das Ergebnis ist ein nuanciertes Künstlerporträt, das überaus detailliert und erkenntnisreich das Entstehen eines faszinierenden Werkes offenbart.






