Buch & Regie: Lars Kraume, mit: Leonard Scheicher, Girley Charlene Jazama, Peter Simonischek u.v.a.
In DER VERMESSENE MENSCH widmet sich Lars Kraume („Das schweigende Klassenzimmer“, „Der Staat gegen Fritz Bauer“) erneut einem Kapitel deutscher Geschichte: den Kolonialverbrechen, die Deutschland Anfang des 20. Jahrhunderts in Namibia begangen hat.
Der Film ist nach seinem eigenen Drehbuch entstanden und erzählt von einem jungen Berliner Ethnologen, der in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ zum Zeugen des Genozids an den Ovaherero und Nama wird – und dabei auch die eigenen moralischen Grenzen übertritt. Als weltweit erster Kinofilm erzählt DER VERMESSENE MENSCH vom Genozid, den deutsche Truppen zwischen 1904 und 1908 in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ begangen haben.
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In der Hauptrolle spielt Leonard Scheicher („Das schweigende Klassenzimmer“, „Das Boot“) neben dem namibischen Star, der Herero-Schauspielerin Girley Charlene Jazama sowie Peter Simonischek („Toni Erdmann“).
Der vermessene Mensch – Der Film
Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) ist ein ehrgeiziger Ethnologie-Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Als im Zuge der „Deutschen Kolonial-Ausstellung” eine Delegation von Herero und Nama aus „Deutsch-Südwestafrika“ nach Berlin reist, lernt Hoffmann die Dolmetscherin der Gruppe, Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama), kennen.
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Hoffmann entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama – und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie. Kurz darauf führt der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ zum Krieg mit den deutschen Besatzern. Hoffmann reist im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände.
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In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These – und nach Kezia. Vor Ort erlebt Hoffmann mit, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor (Peter Simonischek), Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken…