Weltkino bringt ab dem 6. November 2025 Hugo Keijzers neuen Sci-Fi-Thriller The Occupant als digitalen Kaufartikel heraus. Ab dem 20. November ist der Film auch digital zu leihen. Im Zentrum steht Ella Balinska als Geologin Abby, die in den eisigen Höhen des Kaukasus gegen Natur, Isolation und eine unsichtbare Bedrohung ankämpft.
Ein Überlebenskampf zwischen Himmel und Hölle
Abby hofft, bei einer Expedition in Nordgeorgien das Geld für die Behandlung ihrer todkranken Schwester aufzutreiben. Als sich deren Zustand plötzlich verschlechtert, bricht sie übereilt auf, um nach Hause zurückzukehren. Doch der Rückweg wird zum Albtraum. Ein mysteriöses Unwetter bringt den Hubschrauber zum Absturz. In den gnadenlosen Höhen des Kaukasus liegt Abby schwer verletzt zwischen Schnee und Felsen – ohne Orientierung, ohne Hilfe.
Über Funk erreicht sie schließlich eine Stimme. John, der Pilot, scheint ebenfalls überlebt zu haben und verspricht, sie zu retten. Doch mit jedem Wort wachsen die Zweifel. Ist der Mann am anderen Ende der Leitung tatsächlich real oder nur eine Projektion ihrer Angst? Und was geschah wirklich in jener Nacht, in der der Hubschrauber vom Himmel fiel?
Natur als Gegner und Spiegel
Regisseur Hugo Keijzer inszeniert die Weite des Kaukasus mit überwältigender Intensität. Die Kamera beobachtet Abby aus der Distanz, verliert sich in der endlosen Stille der Schneeflächen und findet gleichzeitig in jedem Atemzug die körperliche Dimension des Überlebens. Der Film lebt von seinem Kontrast aus atemberaubender Schönheit und existenzieller Bedrohung. Balinska verkörpert Abby mit physischer Präsenz und emotionaler Wucht. Ihre Figur ist keine klassische Heldin, sondern eine Frau, die an den Grenzen des Möglichen ringt – mit Hunger, Kälte, Schmerz und der Ungewissheit, ob sie allein ist.
Rob Delaney (bekannt aus Deadpool & Wolverine) leiht der geheimnisvollen Figur John im Originalton seine Stimme. Diese Entscheidung erweist sich als dramaturgischer Glücksgriff. Seine sonore, fast tröstliche Präsenz steht im Kontrast zu den zunehmenden Zweifeln der Protagonistin. Die Funkgespräche zwischen Abby und John werden zum zentralen Motor der Geschichte. Sie sind zugleich Rettungsleine und psychologisches Experiment. Der Film spielt mit der Frage, wem man vertraut, wenn man selbst die Realität verliert.

Isolation als Bühne des Menschlichen
In The Occupant wird der Überlebenskampf zum inneren Drama. Keijzer interessiert weniger das Spektakel, sondern die psychologische Tiefe einer Frau, die in der Einsamkeit ihr wahres Selbst entdeckt. Das Szenario erinnert in seiner existenziellen Schärfe an Werke wie Gravity oder 127 Hours, doch der Film bleibt in seinem Kern intimer und roher. Die Natur erscheint nicht als Kulisse, sondern als Spiegel menschlicher Zerbrechlichkeit. Schnee, Wind und Felsen werden zu Figuren im Kampf um Identität und Hoffnung. Ein Film, der zeigt, dass Isolation nicht nur ein Zustand, sondern ein psychologisches Terrain ist und dass Hoffnung manchmal nur eine Stimme im Funk sein kann.





