Produktion: USA 2021 | Genre: Action / Thriller | Laufzeit: ca. 124 Minuten | Regie: Simon Kinberg | Mit: Jessica Chastain, Sebastian Stan, Diane Kruger, Lupita Nyong` o, Penelope Cruz. u.a
Inhalt: Die beiden CIA-Agenten Mace (Jessica Chastain) und Nick (Sebastian Stan) reisen nach Paris, um dort ein spezielles Modul zu finden, das jedes Computersystem hacken kann. Als die Mission schiefgeht, muss Mace mit der deutschen Agentin Marie (Diane Kruger), der britischen Computerexpertin Khadijah (Lupita Nyong’o) und der kolumbianischen Psychologin Graciela (Penélope Cruz) zusammenarbeiten, um die Welt zu retten.
Regisseur Simon Kinberg und Produzentin und Hauptdarstellerin Jessica Chastain bieten der Welt ein charismatisches, weibliches Team von Superspionen als Ausgleich zu all den männlich geführten Spionagethrillern. Allerdings hätte man sich gewünscht, dass die Geschichte genauso innovativ wäre wie die Besetzung und die Wendungen selbst für Menschen ohne Geheimagentenausbildung weniger offensichtlich wären.
In der Rolle der Mace spielt Chastain eine CIA-Agentin, die eine Art kryptisches Weltuntergangs-Gerät beschaffen soll, wie man es aus tausend anderen Agententhrillern kennt. Gemeinsam mit ihrem Partner Nick (Sebastian Stan) wird sie von der BND-Agentin Marie (Diane Kruger) ausgebremst, woraufhin das Gerät an die üblichen Bösewichte verloren geht, allerdings eher im geopolitischen als im unterhaltsamen Sinne. Daraufhin begeben sich Mace und Marie auf eine Reise rund um den Globus, um gemeinsam einen Weltkrieg zu verhindern.
Die zwei Agentinnen sind sowohl streitlustig als auch unterhaltsam: Mace ist scharfsinnig und kompetent, aber nicht ohne Schwächen, und Marie ist – wie sie zugibt – ein einziges Wrack. Computergenie Khadijah (Lupita Nyong’o) ist vernünftigerweise vorsichtig, was die Rückkehr in den Außendienst angeht, als sie gebeten wird, ihnen zu helfen. Und die von der Presse gebeutelte Graciela (Penélope Cruz) ist erfrischend verängstigt und will nur nach Hause zu ihren Kindern.
Zu den besten Szenen des Films gehört, wie sich die vier in einem Unterschlupf verkriechen, um dort Grenzen auszuloten und einen Plan zu schmieden. Am wenigsten überzeugend ist der Film, wenn sie Girl-Power-Plattitüden von sich geben und ein Deus ex China auftaucht, um die Geschichte im letzten Akt auf einen Schlag um sechs Schritte voranzubringen.
Die Darstellerinnen haben besseres verdient
Nicht etwa, dass Fan Bingbings chinesische Agentin Lin ineffektiv wäre, nein, aber sie wirkt schnell eingefügt. Und da Frauen schon seit Jahrzehnten nach anständigen Rollen in von Männern geführten Filmen verlangen, hätten Stan und Edgar Ramírez hier gerne ein paar Nuancen und mehr Überraschungen in ihren Handlungsbögen gesehen.
Doch das Ganze macht so lange Spaß, bis der Film in seinen letzten Momenten der immer häufiger auftretenden Krankheit der Sequelitis erliegt, mit einem Ende, das so entschlossen ist, ein Franchise zu starten, dass man es nicht mehr schafft, es zu Ende zu bringen. Die Frauen spielen effektiv und leidenschaftlich – aber ob wir sie auf einer weiteren unmöglichen Mission sehen werden, muss das Publikum entscheiden.
Fazit: Auch wenn die Verfolgungsjagden, die Kämpfe und die lustigen Spionageaktionen lebhaft gedreht sind, überraschen die „Wendungen“ kaum. Und so bleibt das Gefühl drei Episoden einer TV-Serie gesehen gesehen zu haben, die nicht überzeugen kann. Die Damen und ihre Figuren haben mehr verdient.
Film Bewertung 4 / 10