In der sehenswerten Dokumentation „Schwarze Adler“ sprechen schwarze Spielerinnen und Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft über ihre Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung. Das schmerzt an vielen Stellen. Aber es lohnt sich, allen Beteiligten rund um Gerald Asamoah, Otto Addo und Steffi Jones zuzuhören.
Kostedde versuchte mit Kernseife „weißer“ zu werden
Erwin Kostedde erzählt, dass er sich als Kind stundenlang am Waschbecken mit Kernseife schrubbte, um weißer zu werden. Die Mutter von Steffi Jones wurde als „Negerhure“ diskriminiert. Die bitteren Schmährufe von den Rängen oder von der Seitenlinie haben sie fast alle erlebt. Und auch dieses Empfinden, fast deutscher sein zu müssen als jeder Deutsche. Und bitte ja nicht noch mehr oder womöglich sogar negativ auffallen zu dürfen, als man das durch seine Hautfarbe ohnehin schon macht, damit man das Bild des bösen Schwarzen nicht bedient.
Mit schockierenden Erzählungen zeigt Regisseur Torsten Körner uns auch Sequenzen der deutschen Medien-Historie, die ihren Anteil an der Herabsetzung schwarzer Menschen nur allzu deutlich machen und schon beim Zuschauen schmerzen verursachen.
Dennoch wirft „Schwarze Adler“ auch die berechtigte Frage auf, wie weit wir tatsächlich schon gekommen sind im Kampf gegen strukturellen Rassismus. Es noch nicht nicht lange her, dass AfD-Mann Alexander Gauland Jerome Boateng nicht als Nachbarn haben wollte. Sehenswerte Dokumentation !
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