Mit feinem Humor und warmem Blick erzählt RENTAL FAMILY von einem glücklosen US-Schauspieler in Tokio, der sich buchstäblich in andere Leben hineinarbeitet. Brendan Fraser spielt einen Mann, der der Leere seines Daseins entkommen will – und bei einer japanischen „Rental Family“-Agentur anheuert. Fortan mimt er Sohn, Ehemann oder Vater, füllt Lücken in fremden Familien und entdeckt dabei etwas, das er verloren glaubte: Zugehörigkeit. HIKARI („Beef“) feiert mit ihrer Tragikomödie Weltpremiere beim Toronto International Film Festival; in den deutschen Kinos startet RENTAL FAMILY am 8. Januar 2026.
Zwischen Rolle und Realität: Identität als Beruf(ung)
Je tiefer der Schauspieler in die Biografien seiner Kunden eintaucht, desto poröser wird die Grenze zwischen Performance und Authentizität. Aus bezahlten Auftritten werden zarte Bindungen; aus improvisierten Szenen werden echte Gefühle – und mit ihnen die Frage, wie moralisch eine „dienstbare“ Familie sein kann. HIKARI nutzt Tokios „Rental Family“-Praxis als Spiegel für Einsamkeit, Sehnsucht und die kleine, große Hoffnung, im Gegenüber gesehen zu werden. Fraser führt dabei mit entwaffnender Menschlichkeit durch ein modernes Großstadtmärchen, das Trost spendet, ohne die Ambivalenzen zu glätten.