James Caan, der Oscar- und Emmy-nominierte Schauspieler, der in einigen der besten Filme der letzten vier Jahrzehnte mitwirkte, ist gestorben. Er wurde 82 Jahre alt.
Caan wurde 1939 als Sohn von Arthur, einem Fleischhändler, und Sophia, einer Tänzerin, in der New Yorker Bronx geboren. Als Kind war Caan schon früh ein Star, wenn auch nicht immer ein Schauspieler – er war Spitzensportler und Klassensprecher an seiner High School.
Auf dem Weg zur Michigan State University, wo er eigentlich in der American-Football-Mannschaft spielen wollte, um eine Karriere in der NFL anzustreben, musste er feststellen, dass er zu klein war, um es ins Team zu schaffen, und wechselte stattdessen an die Hofstra University, um dort ein Theaterstudium zu absolvieren, welches er jedoch vorzeitig abbrach.
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Anschließend studierte er an der Neighbourhood Playhouse School of Theatre unter der Leitung des legendären Schauspielcoaches Sanford Meisner in New York und begann seine Karriere auf der Bühne. Nach zahlreichen Rollen am Broadway zog er nach Los Angeles, um sich im Fernsehen zu versuchen, wo er in Serien wie Gnadenlose Stadt (u.a. mit Christopher Walken), Route 66, The Untouchables, Wagon Train und Get Smart auftrat.
Sein Durchbruch beim Fernsehen gelang ihm 1971 mit dem Film Freunde bis in den Tod (Brian’s Song). Doch selbst als seine Spielfilmkarriere aufblühte, nahm er sich noch Zeit für kleine Filmrollen, darunter vier Jahre in der Serie Las Vegas. Sein Filmdebüt gab er 1963 in dem Film Das Mädchen Irma La Douce, wobei es sich allerdings nur um eine kleine, nicht näher bezeichnete Rolle handelte. Seine erste richtige Rolle hatte er 1964 in Lady In A Cage.
Francis Ford Coppola verhalf ihm 1969 mit Liebe niemals einen Fremden (The Rain People) zu einem Karrieresprung, mit dem er eine Rolle bekam, die vielleicht als seine beste in Erinnerung bleiben wird: Sonny Corleone in Der Pate, für den Caan eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller erhielt.
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Weitere Filme waren Der Einzelgänger (Thief), Funny Lady, Das zweite Kapitel (Chapter Two), Rollerball, Liebesgrüße aus dem Jenseits (Kiss Me Goodbye), Alien Nation – Spacecop L.A. 1991, Misery, For The Boys – Tage des Ruhms, Tage der Liebe, Honeymoon In Vegas, The Way Of The Gun, Buddy -Der Weihnachtself, The Yards – im Hinterhof der Macht und zuletzt Queen Bees. Eigentlich hatte er vor, in Coppolas ehrgeizigem Epos Megalopolis mitzuspielen.
Auch wenn er den Ehrgeiz hatte, Regie zu führen, hatte Caan bei seinem Debüt hinter der Kamera für Hide In Plain Sight derart zu kämpfen, dass er nie wieder Regie führte.
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Auch in seinem Privatleben gab es Probleme: Familientragödien (seine Schwester Barbara starb an Leukämie), finanzielle Schwierigkeiten, Auseinandersetzungen mit dem Gesetz und Aggressionsprobleme, Drogenkonsum und Depressionen.
Caans Familie bestätigte seinen Tod via Twitter.
Er hinterlässt seine Kinder Tara, Scott (der auch Schauspieler wurde), Alexander, James Arthur und Jacob Nicholas.
„Ich war der König meines Viertels„, sagte Caan vor ein paar Monaten Christina Newland vom Empire Magazin, die ein Interview zum 50-jährigen Der Pate Jubiläum mit ihm führte – „weil ich klug genug war, um zu erkennen, dass man als Chef nicht allzu viel tun muss. Also habe ich sie in dem Glauben gelassen, dass ich der Chef bin.“ – Ruhe in Frieden, Chef.