Ivan Reitman, der im Laufe seiner bemerkenswerten Karriere einige der besten Filmkomödien ins Leben gerufen hat, ist gestorben. Er wurde 75 Jahre alt.
Der 1946 in Komamo, Tschechoslowakei, geborene Reitman war der Sohn eines Auschwitz-Überlebenden und eines Mitglieds des tschechischen Widerstands. Um dem kommunistischen Regime der Nachkriegszeit zu entkommen, zog er 1954 nach Amerika und wuchs in Toronto, Kanada, auf.
Reitmans Karriere hinter der Kamera begann relativ früh; er besuchte die McMaster University in Hamilton, wo er Kurzfilme zu drehen begann. Dort lernte er auch eine Reihe von talentierten Schauspielern kennen, darunter Martin Short, Eugene Levy und Rick Moranis.
Nach Toronto zurückgekehrt, heuerte er einen gewissen Dan Aykroyd für eine Comedy-Show an, die Reitman für einen lokalen Fernsehsender produzierte. Die beiden wurden schnell Freunde und arbeiteten ihr Leben lang zusammen. Sein erster Film als Regisseur und Produzent war Foxy Lady aus dem Jahr 1971. Besser bekannt ist er jedoch für den Horrorfilm Cannibal Girls, in der Levy, Andrea Martin und einige andere mitwirkten, die Reitman schon seit einigen Jahren kannte.
In der Anfangszeit machte er sich auch einen Namen als Förderer der Arbeit anderer, unter anderem als Produzent von David Cronenbergs ersten Horrorfilmen.1978 produzierte er eines der Highlights seiner aufblühenden Filmkarriere, nämlich einen kleinen Film über eine unangepasste Studentenverbindung namens Animal House, der sich zu einem Riesenerfolg entwickelte. Der Film begründete auch eine weitere kreative Partnerschaft mit dem Autor Harold Ramis.
Film Kritik Ghostbusters: Legacy
Danach folgten zwei Erfolge mit Bill Murray in der Hauptrolle, Babyspeck und Fleischklößchen und Ich glaub mich knutscht ein Elch. Dies führte dazu, dass er und Aykroyd ein Drehbuch wieder aufgriffen, welches Aykroyd geschrieben hatte, um es mit seinem Blues Brothers-Partner John Belushi zu verfilmen, der jedoch starb, noch bevor der Film gedreht wurde.
Reitman erkannte das Potenzial und beauftragte Ramis, gemeinsam mit Aykroyd das Drehbuch zu Ghostbusters zu verfassen. Reitman führte Regie und produzierte den Film, in dem Aykroyd, Ramis, Murray und Ernie Hudson mitwirkten.
Als eine der erfolgreichsten und einflussreichsten Komödien zeigte Ghostbusters, was zu einem entscheidenden Faktor in Reitmans Stil wurde: ein solides Drehbuch, kombiniert mit Schauspielern, die sich nach Bedarf austoben konnten. Die Fortsetzung, Ghostbusters II von 1989, hat seine Fans, aber nicht den gleichen Erfolg.
Mit seiner Fähigkeit, zwischen den Genres zu wechseln und Filme zu drehen, die ein breites Publikum ansprechen, ist Reitman für die Regie oder Produktion von Filmen wie Dave, Ein Hund Namens Beethoven-Filme, Twins-Zwillinge, Heavy Metal, Evolution, Kindergarten Cop, Old School, Up In The Air, Draft Day und zuletzt Ghostbusters: Legacy bekannt, bei dem sein Sohn Jason als Filmemacher die Geschichte fortführt.
Reitman hinterlässt neben seinem Sohn seine Frau Genevieve und die Töchter Catherine, eine TV-Schauspielerin, Autorin und Produzentin, und Caroline.