Film: Into the Beat – Dein Herz tanzt
Regie: Stefan Westerwelle
Im Kino seit. 16. Juli
Länge: 98 min
FSK: 0
Story:
Die 14-jährige Katya ist eine talentierte Ballerina, die von einem Stipendium in New York träumt. Trainiert wird sie von ihrem Vater Victor, zu dem sie seit dem Tod ihrer Mutter ein enges Verhältnis hat. Eines Tages lernt Katya einen jungen Breakdancer namens Marlon kennen und verliebt sich. Er zeigt ihr neue Freiheiten und einen neuen Tanzstil. Marlon lernt währenddessen zum ersten Mal das Gefühl von Gemeinschaft kennen.
Film Kritik:
von Nicola Scholz
Katya ist die Tochter von einem gefeierten Ballettstar. Deshalb wird von ihr erwartet das sie ebenfalls zu einer großartigen Ballerina heranwächst und dazu gehört auch die Aufnahme an einer Ballettakademie in New York. Doch dann hat ihr Vater, bei einer seiner Aufführungen, einen Unfall und landet im Krankenhaus. Der Druck auf Katya wächst.
Um sich und ihren Ängsten freien Lauf zu lassen fährt sie durch die nächtliche Stadt und trifft dabei auf ein paar Tänzer, welche sie mit ins Battleland nehmen, einem Tanzclub in dem nicht nur gefeiert sondern auch trainiert wird. Dort lernt sie Marlon kennen. Dieser zeigt ihr was tanzen wirklich bedeuten kann, nicht nur harte Arbeit sondern ein Rausch von Gefühlen dem man freie Bahn lässt.
Und zum ersten Mal in ihrem Leben begreift Katya was tanzen ihrem Vater bedeutet und auch für sie selbst ebenfalls bedeuten kann. Das Ballett ist ihr zu engstirnig und sie kann sich nicht fallen lassen, deshalb will sie ihren Vater überreden an einem Wettbewerb teilzunehmen der ihr ermöglichen kann mit einer Breakdance Crew um die Welt zu touren. Doch ihr Vater sieht in ihr nur die Ballerina die sie nicht mehr sein möchte.
„Into the Beat“ ist der erste deutsche Tanzfilm der versucht an die amerikanischen „Step Up“ Filme angelehnt großartige Choreografien mit einer simplen Liebesgeschichte zu kombinieren. Dabei unterstützt wurden sie von den „Fyling Steps“ einer Berliner Tangruppe die sich vor allem auf Breakdance spezialisiert haben. Auch die beiden Hauptdarsteller sind mehr Tänzer als Darsteller und das merkt man im Film leider an der ein oder anderen Stelle. Aber man sieht auch das Potenzial das in ihnen steckt und welches für den Film nicht gänzlich aus ihnen herausgeholt wurde.
Der Fokus liegt ganz klar auf den vielen Tanzchoreografien die sich durch den Film ziehen. Die Geschichte bleibt, wie bei vielen „Step Up“ Filmen zweitrangig. Das ist durchaus schade bei diesem Film, denn auch die Geschichte ist da und hätte, richtig aus erzählt, auch viel tiefer gehen können. Gelungen ist der Moment zum Ende hin wo der Wettbewerb scheinbar nicht mehr im Fokus steht und wir uns mehr auf die Figuren konzentrieren können.
Anders als bei den amerikanischen Vorbildern, welche sich hauptsächlich um die Wettbewerbe drehen und als zweiten Fokus die Liebesgeschichte erzählen. Auch diese Liebesgeschichte ist hier sehr zart eingestrickt und wird fast schon wie aus einem Impuls heraus mal mehr in die Mitte gerückt mal weniger. Dies wirkt zum Glück sehr unaufdringlich und wunderschön in den Handlungsstrang eingewebt. Wirklich gut gelungen sind auch die einzelnen Momente wo unsere beiden Hauptfiguren tanzen und es aus den Gefühlen heraus geschieht.
Dann wirken die Tänze nicht wie Choreografien sondern wie plötzlich
geschehende Augenblicke, welche wie ein Strom durch die Charaktere heraus entstehen. „Into the Beat“ ist kein rundum gelungener Film, weder in seinem Genre noch darüber hinaus, er hat seine Schwächen sowohl handlungstechnisch als auch in der Wirkung der beiden Hauptdarsteller auf der Leinwand. Dabei geht es mehr um die Momente wo die Figuren in emotionalen Momenten stecken.
Zusammen sind die beiden Hauptdarsteller ein wunderschön harmonischen Team das als Duo auf der Leinwand funktioniert und überzeugt und das ist tatsächlich eher selten der Fall. Das Casting hier hätte nicht treffender sein können. Deshalb stören die Schwächen tatsächlich weniger als gedacht, denn das mitreißende Gefühl ist da, das man häufiger bei Tanzfilmen oder Musicals verspürt.
Fazit: Für Unterhaltung sorgt der Film ebenfalls auf seinen 98 Minuten durchgängig. Ein kurzweiliger Trip durch Hamburgs Straßen und über Hamburgs Brücken der doch zumindest auch kurzzeitig mehr Spaß macht als so mancher der amerikanischen Vorgänger.
Wertung: 6/10