Schwarzes Bild - Kinomeister

Der legendäre amerikanische Schauspieler und zweifache Oscar-Preisträger Gene Hackman ist im Alter von 95 Jahren verstorben. Wie bestätigt wurde, ist der Leinwandveteran, bekannt für seine ikonischen Rollen in The French Connection, Erbarmungslos, Die Royal Tenenbaums und dem originalen Superman, am späten Mittwochnachmittag in seinem Haus in Santa Fe tot aufgefunden worden. Laut Berichten der New York Post befanden sich auch seine 63-jährige Ehefrau Betsy Arakawa und ihr gemeinsamer Hund an seiner Seite.

Gene Hackman war ein Charakterdarsteller von außergewöhnlicher Vielseitigkeit, der mit Schauspielgrößen wie Humphrey Bogart, Robert Mitchum und James Cagney verglichen wurde. Seine Karriere erstreckte sich über fünf Jahrzehnte, 85 Filme, zahlreiche Theaterstücke und TV-Produktionen. Mit seiner charismatischen Präsenz verkörperte er eine beeindruckende Palette an Figuren – von knallharten Polizisten und Superschurken bis zu tragischen Antihelden.

Frühe Jahre und Weg nach Hollywood

Geboren am 30. Januar 1930 in San Bernardino, Kalifornien, wuchs Hackman unter schwierigen Bedingungen auf. Sein Vater Eugene Ezra Hackman arbeitete als Drucker, seine Mutter Ann Lydia Elizabeth Hackman als Büroangestellte. Nach der Trennung seiner Eltern zog die Familie häufig um, bevor sie sich in Danville, Illinois, niederließ. Als Hackman 13 Jahre alt war, verließ sein Vater die Familie – ein prägendes Erlebnis, das Hackman später als unerwartete Vorbereitung auf seine Schauspielkarriere beschrieb.

Schon früh entwickelte er eine Faszination für das Kino und bewunderte James Cagney. Während seiner Schulzeit in Iowa fiel er vor allem durch Rebellion gegen Autoritäten auf. Mit 16 Jahren verließ er die Schule und täuschte sein Alter vor, um sich den US-Marines anzuschließen. Dort diente er vier Jahre lang und war unter anderem in China, Japan und Hawaii stationiert. Nach seiner Entlassung im Jahr 1952, die durch einen Motorradunfall bedingt war, entschied sich Hackman, nach New York zu ziehen und seinen Traum von der Schauspielerei zu verwirklichen.

Der mühsame Weg zum Durchbruch

New York erwies sich als herausfordernd, und Hackman hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Seine erste Schauspielausbildung erhielt er am Pasadena Playhouse, wo er gemeinsam mit Dustin Hoffman studierte. Beide galten dort als „am wenigsten Erfolg versprechende“ Schüler. Doch diese Erfahrung befeuerte Hackmans Ehrgeiz. Nach seiner Rückkehr nach New York setzte er sein Schauspielstudium fort, unter anderem unter der Anleitung des renommierten George Morrison. Nach verschiedenen kleinen Rollen in Film und Fernsehen gelang Hackman 1964 der Durchbruch mit einer Rolle in der erfolgreichen Bühnenshow Any Wednesday und einer Rolle neben Warren Beatty in Lilith.

Beatty empfahl ihn für die Rolle des Buck Barrow in Bonnie und Clyde (1967). Hackmans explosive Darstellung brachte ihm seine erste Oscar-Nominierung ein und machte ihn in Hollywood bekannt. Mit 37 Jahren hatte Hackman endgültig den Durchbruch geschafft. In den folgenden Jahren arbeitete er unermüdlich weiter und erhielt 1970 für I Never Sang for My Father seine zweite Oscar-Nominierung. Nur ein Jahr später gewann er seinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller für die Rolle des Detective Popeye Doyle in The French Connection (1971).

Ikonische Rollen und der zweite Oscar

In den 1970er-Jahren spielte Hackman in einer beeindruckenden Reihe von Klassikern, darunter Der Dialog (1974), Superman (1978) und Die durch die Hölle gehen. Seine Filme verband eine gemeinsame Qualität: Authentizität und eine unerreichte Intensität in seinen Darstellungen. In den 1980er-Jahren setzte Hackman seine Erfolgsserie fort. Für Mississippi Burning (1988) erhielt er seine zweite Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er 1992 mit ErbarmungslosClint Eastwoods revisionistischem Western, der ihm seinen zweiten Oscar einbrachte.

In den 1990er- und frühen 2000er-Jahren blieb Hackman einer der gefragtesten Schauspieler seiner Generation. Er übernahm Rollen in Filmen wie Crimson Tide (1995), The Birdcage (1996) und Im Fadenkreuz – Allein gegen alle (2001). Besonders in Erinnerung bleibt seine brillante Darstellung des Royal Tenenbaum in Die Royal Tenenbaums (2001), die ihm einen Golden Globe einbrachte. 2004 kündigte Hackman im Alter von 74 Jahren seinen Rückzug aus der Schauspielerei an. In einem späteren Interview enthüllte er, dass ein Stresstest seines Herzens den Ausschlag für diese Entscheidung gab. Sein Arzt habe ihm geraten, keinen unnötigen Stress mehr zu riskieren.

Gene Hackman als Schriftsteller

Nach seinem Rückzug widmete sich Hackman der Schriftstellerei. Er schrieb mehrere historische Romane und Thriller, darunter Justice For None (2004) und Escape From Andersonville (2008). Sein letzter Roman Pursuit erschien 2013. Über seinen Wechsel zur Literatur sagte Hackman:

„Als Schauspieler fragt man sich: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was will ich? Diese Fragen helfen nicht nur auf der Leinwand, sondern auch beim Schreiben.“

Ein unvergessenes Vermächtnis

Gene Hackman war eine einzigartige Größe in Hollywood – unkonventionell, kompromisslos und unvergleichlich. Sein Einfluss auf das Kino bleibt zeitlos, und seine Filme werden noch Generationen von Filmfans inspirieren. Ob als Popeye Doyle, Lex Luthor oder Royal Tenenbaum – Hackman hinterlässt ein Werk, das unvergessen bleibt. Unsere Gedanken und unser Beileid gelten seiner Familie und seinen Freunden in dieser schweren Zeit.