HIM – DER GRÖSSTE ALLER ZEITEN ist kein gewöhnlicher Sportfilm. Das Werk verbindet Elemente des Psychological Thrillers mit dem gnadenlosen Druck des Profisports – und führt das Publikum tief hinein in eine düstere Welt, in der Ruhm, Ehrgeiz und Macht gefährlich miteinander verschmelzen.
Im Zentrum des Films steht Cameron Cade, ein aufstrebender Quarterback, der alles für seine Karriere im American Football gibt. Sein Ziel: der große Durchbruch beim jährlichen Probetraining für Profis. Doch kurz davor wird Cameron von einem geistig verwirrten Fan attackiert – mit schlimmen Folgen. Er erleidet ein schweres Hirntrauma, das sein Karriereende bedeuten könnte.
Gerade als alle Hoffnung schwindet, meldet sich ausgerechnet Isaiah White, Camerons Idol, bei ihm. Der in die Jahre gekommene achtfache Football-Champion bietet ihm an, sich in seinem abgeschiedenen Anwesen fernab der Öffentlichkeit wieder aufzubauen – mental wie körperlich. Was zunächst wie eine zweite Chance aussieht, verwandelt sich bald in einen beklemmenden Albtraum.
Dunkle Schatten unter der glänzenden Oberfläche
Während das Training mit Isaiah immer intensiver wird, zeigt der gefeierte Football-Megastar zunehmend eine dunkle, manipulative Seite. Auch Isaiahs Frau, die einflussreiche Influencerin Elsie White, scheint in das perfide Spiel verwickelt zu sein. Der Film wirft erschütternde Fragen auf: Wie weit kann man jemanden treiben, der alles verloren hat? Und was ist ein Mensch bereit zu opfern, um der „Größte aller Zeiten“ zu werden?
Die Handschrift von Oscar®-Preisträger Jordan Peele ist spürbar. Als Produzent über seine Firma Monkeypaw Productions bringt er jene psychologische Tiefe und gesellschaftskritische Spannung ins Spiel, die auch Werke wie Get Out, Wir, Nope und Candyman ausgezeichnet haben. Das Drehbuch stammt von Zack Akers und Skip Bronkie (Limetown) sowie Regisseur Justin Tipping (Kicks) – und schaffte es bereits auf die angesehene Black List, die Hollywoods beste, noch unverfilmte Drehbücher auszeichnet.

Hochkarätiger Cast mit Tiefgang
Marlon Wayans (Respect) brilliert als charismatisch-bedrohlicher Altstar Isaiah White – eine Rolle, die ihm neue schauspielerische Dimensionen eröffnet. Tyriq Withers (Atlanta) überzeugt als junger Quarterback Cameron – authentisch, verletzlich und kämpferisch. Julia Fox (Der schwarze Diamant), Tim Heidecker (Wir) und Jim Jefferies (The Jim Jefferies Show) ergänzen den Cast mit markanten Nebenrollen. Maurice Greene (MMA), Guapdad 4000 und Tierra Whack feiern hier ihr beeindruckendes Leinwanddebüt. Justin Tippings Regie vereint sportliche Dynamik mit atmosphärischer Dichte.
Die Kameraarbeit betont das Wechselspiel zwischen körperlicher Nähe und psychischer Distanz, zwischen der Glorifizierung sportlicher Leistung und der dunklen Realität dahinter. Visuell stark und emotional aufwühlend, gelingt HIM eine kritische Auseinandersetzung mit dem Kult um Heldenfiguren. Der Film ist mehr als nur ein Sportdrama – er ist eine psychologische Horrorreise, ein kraftvolles Schauspiel zwischen Bewunderung und Manipulation. Wer Black Swan, Whiplash oder Get Out mochte, wird HIM – DER GRÖSSTE ALLER ZEITEN mit offenen Augen und stockendem Atem verfolgen.