Inhalt: Nachdem in einer stürmischen Nacht ein mysteriöses Ei durch das Fenster eines heruntergekommenen New Yorker Wohnhauses kracht, entdeckt die 12-jährige, von Comicbüchern besessene Charlotte (Alyla Browne) eine merkwürdige kleine Spinne.
Von ihrer Mutter und ihrem Stiefvater Ethan (Ryan Corr) fühlt sich der rebellische Teenager alleingelassen – und findet in dem Achtbeiner, den sie liebevoll Sting tauft, einen neuen Freund. Doch je mehr Charlottes Faszination für Sting wächst, desto größer wird auch das Krabbeltier. Und sein Durst nach frischem Blut wird unersättlich …
Film Kritik
Die Geschichte beginnt mit einem Knalleffekt. Eine ältere Frau, die ihr Kurzzeitgedächtnis verloren hat, versucht, einen Kammerjäger zu kontaktieren, um das laute, klopfende Geräusch in Ihrer Wohnung loszuwerden. Die Spannung in diesen ersten Minuten besteht darin, dass etwas gruseliges und achtbeiniges hinter den Wänden lauert und schließlich auf einen verzweifelten Kammerjäger (gespielt von einem witzigen Jermaine Fowler) trifft.
Als der Prolog schließlich sein vorhersehbares – und schauriges – Ende erreicht, deutet der herrliche Auftakt auf ein unheimliches B-Movie-Creature-Feature-Erlebnis hin. Doch lasst euch von der Erwartungshaltung nicht täuschen. Statt das sprichwörtliche Gaspedal voll durchzudrücken, schaltet Sting einen bis zwei Gänge runter und widmet sich dem Leben der anderen Hausbewohner.
Unter den sonderbaren Charakteren, die da wohnen, findet sich auch Charlotte (Alyla Browne aus Furiosa), welche ebendiese Spinne als heimliches Haustier hält. Die Erzählung von einer kleinen Spinne, die zunehmend größer und brutaler wird, ist durchaus faszinierend. Jedoch wirken die familiären Verwicklungen, die im Zentrum von Sting stehen, weniger überzeugend.
Mehr dysfunktionales Familiendrama als Spinnen-Horror
Außer Charlotte gibt es nur eindimensionale Charaktere. Das kann man leicht verschmerzen, wenn sie nur dazu da wären, eine riesige Spinne zu überleben. Es ist jedoch ein Problem, wenn sie einen Großteil der knapp 92 minütigen Laufzeit einnehmen. Mit Ausnahme von ein paar kurzen, schaurigen Szenen ist die spinnenhafte Komponente nur am Anfang und am Ende des Films wirklich vorhanden.
Film Kritik „Godzilla: Minus One“
So bleibt der Großteil von „Sting“ ein dysfunktionales Familiendrama, das es nie ganz schafft, den Zuschauer in sein Netz zu wickeln. Das ist ärgerlich. Wenn dann nämlich die Riesenspinne ins Geschehen eingreift, ist Sting wirklich überzeugend. Der Film betritt zwar nie besonderes Neuland, aber die letzten 20 Minuten bieten ein blutiges, ekliges und spannendes Unterhaltungs-Potpourri.
Fazit: Während der Anfang und das Ende von Sting vielversprechend sind, hinkt die Erzählung in der Mitte stark hinterher und macht aus dem, was ein großartiges Spinnenspektakel hätte werden können, etwas Unterhaltsames, aber kaum Erinnerungswürdiges. In gewisser Weise erinnert Sting an den B-Movie-Klassiker, der er eigentlich sein möchte. Dafür bietet er mit der blutrünstigen Riesenspinne einen denkwürdigen Endgegner.
Film Bewertung 5 / 10