Die prominent besetzte Komödie FATHER MOTHER SISTER BROTHER hat bei den Filmfestspielen von Venedig nicht nur das Publikum begeistert, sondern auch die Jury überzeugt. Jim Jarmuschs neuer Spielfilm wurde mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet und zählt damit schon vor Kinostart zu den wichtigsten Arthouse-Titeln der kommenden Saison. Der deutsche Kinostart ist für den 26. Februar 2026 angekündigt.
Jarmusch erzählt seinen Film als behutsam komponiertes Triptychon. Drei miteinander verbundene Geschichten kreisen um die Beziehungen erwachsener Kinder zu ihren oft emotional distanzierten Eltern – und um die Spannungen, Nähegesten und Bruchlinien zwischen Geschwistern. Jede Episode ist in der Gegenwart angesiedelt, jede in einem anderen Land: FATHER spielt im Nordosten der USA, MOTHER in Dublin und SISTER BROTHER in Paris.
Der Film ist als Reihe von Charakterstudien angelegt. Jarmusch beobachtet ruhig, präzise und ohne moralische Einordnung. Trotz seiner Zurückhaltung bleibt FATHER MOTHER SISTER BROTHER klar eine Komödie, durchzogen von feinem, lakonischem Humor und einer spürbaren Melancholie, die die Figuren nie loslässt.
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Ein Ensemblefilm über Nähe, Distanz und unausgesprochene Erwartungen
Für seinen neuesten Film konnte Jim Jarmusch einmal mehr einen hochkarätigen Cast versammeln. Mit dabei sind unter anderem Tom Waits, Adam Driver, Mayim Bialik, Charlotte Rampling, Cate Blanchett, Vicky Krieps, Indya Moore und Luka Sabbat. Das Ensemble tastet sich durch die Untiefen familiärer Beziehungen: kleine Verletzungen, alte Rollenmuster, unausgesprochene Erwartungen und seltene Momente echter Offenheit.
Jarmusch setzt auf die vertraute Mischung aus lakonischem Timing, zurückhaltender Inszenierung und präziser Figurenzeichnung. Der Goldene Löwe von Venedig unterstreicht, dass FATHER MOTHER SISTER BROTHER nicht nur als Star-Vehikel funktioniert, sondern als in sich geschlossenes, formal durchdachtes Werk, das mit leisen Mitteln nachhaltige Wirkung erzeugt.
Wer Jarmuschs Filmkosmos schätzt, dürfte hier eine seiner interessantesten Arbeiten der letzten Jahre vorfinden. Ein leiser, humorvoller und emotional nachwirkender Blick auf Familie im 21. Jahrhundert.






