Die französische Kinohit-Komödie „Die Progressiven Nostalgiker“ macht sich bereit für die deutschen Leinwände. Regisseurin Vinciane Millereau bringt mit viel Tempo und wachem Blick eine Zeitreise-Geschichte ins Kino, die die Gegenwart auf unterhaltsame Weise spiegelt. In Frankreich gehörte der Film zu den Top Ten des Kinojahres. Nun steht er vor seinem Start in Deutschland.
Ein Ehepaar zwischen zwei Zeiten
Im Zentrum der Geschichte steht ein Familienleben im Frankreich der 1950er Jahre. Michel, gespielt von Didier Bourdon, sorgt als Bankangestellter für das Einkommen. Seine Frau Hélène, gespielt von Elsa Zylberstein, führt den Haushalt und kümmert sich um die Kinder. Das Bild wirkt klassisch und eingespielt. Die Rollen erscheinen klar verteilt und das Leben scheint vorhersehbar. Ein technischer Defekt verändert alles.
Die gerade angeschaffte Waschmaschine löst einen Kurzschluss aus. Michel und Hélène finden sich unvermittelt im Jahr 2025 wieder. Die moderne Welt fordert sie auf unerwartete Weise heraus. Hélène entdeckt Möglichkeiten, die ihr in den 1950er Jahren verwehrt waren. Sie entwickelt beruflichen Ehrgeiz und nimmt den Platz einer selbst bestimmten Frau ein. Michel hingegen erlebt die Gegenwart als Zumutung. Die digitale Technik, die veränderten sozialen Regeln und der Alltag ohne klare Hierarchien überfordern ihn.

Ein Spiegel unserer Zeit
Regisseurin Vinciane Millereau nutzt die Zeitreise nicht nur als Komödienmotor, sondern auch zur Reflexion über gesellschaftliche Entwicklungen. Sie zeigt ein modernes Leben mit Freiheiten, die nicht nur Vorteile bringen. Der gewohnte Alltag von früher wirkt vertraut. Die neue Welt verlangt Orientierung und Anpassung.
Mit Elsa Zylberstein und Didier Bourdon führt ein eingespieltes Duo durch eine Geschichte, die Fragen stellt, ohne mit erhobenem Zeigefinger zu erzählen. Welche Werte haben Bestand. Welche Überzeugungen tragen noch. Und wie viel Nostalgie hilft oder hindert, wenn sich die Welt verändert. „Die Progressiven Nostalgiker“ lädt ein, die eigene Gegenwart mit etwas Abstand zu betrachten.

Die Komödie verbindet augenzwinkernde Situationskomik mit dem Blick auf eine Gesellschaft, die sich stetig wandelt. Für das deutsche Publikum dürfte der Film ein cineastischer Impuls sein, über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft neu nachzudenken.





