Regisseur: Galder Gaztelu-Urrutia
ca. 94 Minuten – bei Netflix seit 22. März
Der Schacht ist eine spanische Produktion und läuft seit 22. März bei Netflix
Filmkritik:
von Ilija Glavas
Der Schacht ist ein kaltes, aus 333 Ebenen, bestehendes Gefängnis. Auf jeder Ebene sind zwei Gefangene: 333 und 666 sind Zahlen aus der Bibel und ein Beleg für die reale Hölle, die als kammerspielartiges Setting dient. Eine Tafel fährt mit Essen beladen, von oben nach unten durch. Sie hält dabei kurz auf jeder Ebene, wo die Gefangenen ein paar Sekunden haben um sich, auf widerwärtigste Art und Weise, den Magen zu Füllen.
Ganz unten kommt nie die volle Tafel an. Oben die „Reichen“ unten die „Armen“. Anders als im wahren Leben, wechseln die Gefangenen die Ebenen. Was folgt ist ein derber Survival Game Modus – nur ohne Extra Leben, der an Filme wie „Snowpiercer“ und „Cube“ erinnert.
Eine sozialkritische Gesellschaftsstudie mit biblischen Subtext, die als Allergorie für die Kluft zwischen Arm und Reich dient. Eine blutige Genre Perle – die nichts für zartbesaitete Filmliebhaber ist. Und ein gnadenloser Film, der direkt aus der Hölle des täglichen Überlebenskampfes zu stammen scheint.
Fazit: Kontrovers, blutige und brutale Genre Perle, mit einer gnadenlos draufhaltenden Kamera. Ein Klassenkampf direkt aus Hölle des wahren Lebens. Wenn der Protagonist ganz nach oben blickt- und sich göttliche Hilfe erhofft, muss er sich eingestehen, das Beten nicht immer für einen vollen Magen sorgt – und das Hoffnung, den ersten Schritt auf der Straße der Enttäuschung darstellt.
Wertung: 8 / 10
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