Fantasy Serie | Amazon Prime Video | Mit: Zoë Robins, Rosamunde Pike, Josha Stradowski, Barney Harris, Marcus Rutherford, Madeleine Madden u.a ) | Erschienen am 19. November 2021


Inhalt: Die Geschichte spielt in einer weitläufigen, epischen Welt, in der Magie existiert und nur bestimmte Frauen Zugang zu ihr haben. Sie folgt Moiraine (Rosamund Pike), einem Mitglied der unglaublich mächtigen Organisation der Aes Sedai, als sie in der kleinen Stadt Two Rivers ankommt.

Dort begibt sie sich mit fünf jungen Männern und Frauen auf eine gefährliche, weltumspannende Reise, von denen einer als der wiedergeborene Drache prophezeit wird, der die Menschheit entweder retten oder zerstören wird.

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Wenn es etwas gibt, woran es bei „Das Rad der Zeit“ nicht mangelt, dann ist es Substanz. Das gewaltige Fantasy-Werk von Robert Jordan umfasst 15 dicke Bände (einschließlich einer Vorgeschichte) und hat 29 Jahre gedauert, bis es fertiggestellt war – und seinen Schöpfer überlebte.

Die letzten drei Bücher wurden von Brandon Sanderson nach Jordans Tod fertiggestellt. Die Serie ist tief in der Geschichte verwurzelt und hat genug Handlungsfäden, um einen Schal über die komplette länge der A9 zu spannen. Sie gehört zu den epischen Fantasy-Büchern, die je geschrieben wurden, weshalb es naheliegend war, dass Jeff Bezos eine Antwort auf Game of Thrones für Amazon forderte.

Aber wo Thrones im Grunde eine sehr menschliche Geschichte von Intrigen, Inzest, Verrat und Betrug war (mit Drachen und Weißen Wanderern, die bewusst auf Sparflamme köchelten), präsentiert sich „Das Rad der Zeit“ als Fantasy-Serie, die sich mit magischen Elementen schmückt.

Bereits in der ersten Folge gibt es einen / und oder mehrere wiedergeborene Magier, eine geheimnisvolle Prophezeiung, einen Haufen bestialischer Trollocs und Rosamund Pike, die mit Feuerbällen um sich wirft.

Das Rad der Zeit © Amazon.com

Frauen an die Macht

Wenn man dann noch Helden mit besonderen Bestimmungen und das unheilvolle Gerede über „The Dark One“ einbaut, gibt es kaum noch einen Zugang für diejenigen, die glauben, dass solche Dinge in den Keller des örtlichen Spiele-Shops gehören.

Das ist schade, denn „Das Rad der Zeit“ ist bei weitem nicht nur eine weitere müde Geschichte über Oger und Kobolde. Wir erfahren, dass vor langer Zeit die Menschen die Welt mit Hilfe von Magie zerstört haben (typisch) und es den Frauen überließen, die Scherben aufzusammeln (noch typischer). Das Ergebnis ist eine Welt, in der Frauen im wahrsten Sinne des Wortes das Sagen haben. Es gibt zahlreiche weibliche Charaktere, die weder nackt herumlaufen noch missbraucht werden müssen, damit sie im Mittelpunkt stehen.

Und in diese Welt werden unsere fünf naiven Landeier hineingestoßen: Nynaeve (Zoë Robins), Rand (Josha Stradowski), Mat (Barney Harris), Perrin (Marcus Rutherford) und Egwene (Madeleine Madden). Sie werden von Moiraine (Pike, exzellent, wenn auch sehr unnahbar) aus einem verschlafenen Dorf mitgenommen und begeben sich auf eine Reise zur Rettung der Welt.

Das Rad der Zeit © Amazon.com

Die Story wird immer komplexer

Aber das größte Hindernis auf dem Weg dorthin ist die erste Episode der Serie, die vollgestopft ist mit fadenscheinigen Versatzstücken und altbackenen Mustern. Dazu bietet man den Fans eine Optik, die an 90er Jahre Serien erinnert, und man jeden Augenblick Kevin Sorbo auf dem Bildschirm erwartet.

Fans der Romane werden sich vielleicht an einigen Änderungen stören (die jugendlichen Hauptdarsteller der Bücher wurden älter gemacht, und die Serie ist sowohl blutiger als auch vulgärer). Für Neulinge könnten die Ernsthaftigkeit der Serie, die schwerfällige Umsetzung und die Effekte (das angebliche Budget von 10 Millionen Dollar pro Episode ist erstaunlich gut versteckt) abschreckend wirken.

Zum Glück hat sich Amazon dafür entschieden, die ersten drei Episoden auf einmal zu veröffentlichen, so dass die Zuschauer die eher langweilige Einführung schnell hinter sich bringen und in die eigentliche Handlung der Serie einsteigen können.

Das Rad der Zeit © Amazon.com

Geduld wird belohnt

Spätestens dann, wenn sich die verworrenen und komplizierten Elemente der Geschichte entfalten, nimmt die Handlung an Fahrt auf und wird mit jeder weiteren Episode besser.

Durch die Anlehnung an das gesamte Fantasy-Genre wird es wahrscheinlich nicht zu dem von Bezos geforderten Thrones-ähnlichen Ergebnis kommen. Dennoch ist „Das Rad der Zeit“ eine vielschichtige, faszinierende Fantasyserie, die mit etwas Geduld des Zuschauers leicht acht oder mehr Staffeln verkraften könnte.

Fazit: Nach einem langsamen Start entwickelt sich eine äußerst ambitionierte Fantasyserie, in die sich Fans des Genres richtig reinhängen können. Für den Laien mag das alles allerdings nach einem Haufen Trollocs klingen.

Serien Bewertung: 7 / 10