Inhalt: Seit Mark vor vier Jahren verstarb, kümmert sie Bridget Jones ( Renée Zellweger) als alleinerziehende Mutter um den 9-jährigen Billy und die 4-jährige Mabel. Die beiden Kinder zieht sie mit tatkräftiger Unterstützung ihrer treuen Freunde auf – und sogar ihr ehemaliger Liebhaber Daniel Cleaver (Hugh Grant) packt von Zeit zu Zeit mit an.
Bridget Jones als alleinerziehende Mutter – eine neue Lebensphase
Seit ihrer ersten Erwähnung in Helen Fieldings Kolumne im Jahr 1995 hat sich Bridget Jones zur Kultfigur der romantischen Komödien entwickelt. Mit Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (2001) feierte sie ihren Kinoeinstand und prägte mit Riesenunterhosen, Trost-Schokolade und trockenem britischen Humor eine ganze Generation. Nun, 24 Jahre später, ist sie zurück – aber diesmal in einer ganz neuen Lebenssituation.
In Bridget Jones: Verrückt nach Ihm lebt die Protagonistin mit ihren beiden Kindern im Londoner Norden. Ihr geliebter Ehemann Mark Darcy (Colin Firth), der ehrenwerte Menschenrechts Anwalt, ist vor vier Jahren verstorben – ein tragischer Verlust, der Bridget fest entschlossen machte, sich vom Dating-Markt fernzuhalten. Doch ihre langjährige Freundin Shazzer (Sally Phillips) hat eine andere Meinung: Das beste Heilmittel gegen ihre emotionale Stagnation sei ein neuer / alter Job als Fernsehproduzentin – und vielleicht auch ein wenig romantische Ablenkung.
Bridget findet sich in einem Liebesdreieck wieder. Zum einen ist da der jüngere Roxster (Leo Woodall), der ihr Dating-Leben aufmischt. Zum anderen scheint der strenge Lehrer ihrer Kinder, Mr. Walliker (Chiwetel Ejiofor), eine tiefere Verbindung zu ihr aufzubauen. Das Drehbuch – geschrieben von Helen Fielding, Abi Morgan und Borat-Autor Dan Mazer – verzichtet auf übertriebenen Slapstick, bleibt aber humorvoll. Vor allem eine Szene, in der Bridget mit einer misslungenen Lippenauffüllung kämpft, sorgt für Lacher.
Realistische Darstellung einer Frau jenseits der 50
Besonders erfrischend ist die Darstellung einer älteren Frau mit eigenem Liebesleben. Während viele Filme Frauen in ihrem Alter entweder nur als Mütter oder Karrierefrauen zeigen, feiert Bridget ihre Sinnlichkeit und Unabhängigkeit, ohne dabei lächerlich gemacht zu werden. Diese positive und realistische Repräsentation durchbricht gängige Klischees und zeigt, dass Begehren und Romantik nicht ans Alter gebunden sind. Ihre Liaison mit einem jüngeren Mann wird nicht verurteilt, sondern als legitimer Ausdruck von Freude und Selbstverwirklichung inszeniert. Eine der berührenden Szenen des Films gehört Hugh Grants Daniel Cleaver, der seit Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns (2004) nicht mehr aufgetaucht ist.
In Verrückt nach Ihm spielt er eine neue Rolle: als „Onkel“ Daniel, der sich um Bridgets Kinder kümmert – auf seine eigene unkonventionelle Art. Sein augenzwinkernder Humor bleibt erhalten („Ich glaube, du gibst mir 20 Pfund und versuchst, mich zu vögeln“), doch gleichzeitig erleben wir die Einsamkeit eines alternden Playboys, der sich mit seinem neuen Lebensabschnitt arrangieren muss. Der Film setzt auf nostalgische Referenzen zum Original, ohne es zu übertreiben. Ein Beispiel sind die türkisfarbenen Cocktails, die an Bridgets berühmtes Dinner mit blauer Suppe erinnern – kleine Details, die Fans erfreuen, aber auch für sich funktionieren.
Fazit: Auch ohne seine Cameos und Anspielungen überzeugt dieser Film mit einer warmherzigen, überraschend erwachsenen Geschichte über eine Frau, die sich ein weiteres Mal neu verliebt. Die Mischung aus herzerwärmendem Humor, emotionaler Tiefe und nostalgischem Charme macht den Film zu einem gelungenen Comeback. Vielleicht wird man sogar das eine oder andere Tränchen verdrücken. Film Bewertung 8 / 10

