Der Schauspieler Jean-Paul Belmondo, einer der größten Stars des französischen Kinos der Nachkriegszeit, dessen charismatisches Lächeln ein halbes Jahrhundert lang die Leinwand erhellte, ist im Alter von 88 Jahren in seinem Pariser Haus gestorben.
Mit seinem teuflischen Charme war Belmondo das Aushängeschild der „Neuen Welle“: Frankreichs James Dean und Humphrey Bogart in einem. Mit dem Körperbau eines Boxers und seiner gebrochenen Nase passte er mit seiner rastlosen Unbekümmertheit zum französischen Kino der 1960er Jahre, das neue Wege beschritt.
Regisseur Jean-Luc Godard, das geniale Enfant terrible der „Novelle Vague“, besetzte Belmondo in „Atemlos“ (1961) in seiner Paraderolle, als zum Scheitern verurteilten Gangster, der sich in Paris in Jean Sebergs feenhafte Amerikanerin verliebt.
Das Gesicht der „Novelle Vague“
Der Film begeisterte Kritiker und Publikum weltweit und veränderte zusammen mit Francois Truffauts, die Geschichte des Kinos. Das Time Magazine erklärte Belmondo 1964 zum Gesicht des modernen Frankreichs.
Doch Belmondo war weit davon entfernt, ein kesser Intellektueller zu sein, und verbrachte den größten Teil seiner Karriere in Männerrollen, die mit seinem rohen Sexappeal spielten. Obwohl er sich als charmanter Gangster einen Namen machte, wuchs der Schauspieler im bürgerlichen Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine als Sohn des bekannten Bildhauers Paul Belmondo auf.
Der 1933 geborene Belmondo zeigte während des Krieges schlechte schulische Leistungen, war aber ein talentierter Boxer, der in seiner kurzen Amateurkarriere drei mal durch K.O in Folge gewann. Anschließend absolvierte er eine Ausbildung am Nationalen Konservatorium für dramatische Kunst.Sein erster Ausflug ins Kino 1957 in der Komödie „Zu Fuß, zu Pferd und auf Rädern“ endete auf dem Boden des Schneideraums.
Doch Belmondo ließ sich nicht entmutigen und arbeitete mit einigen der talentiertesten Regisseure seiner Generation zusammen. Er drehte drei Filme mit Godard, dann mit Truffaut, Alain Resnais, Louis Malle und Jean-Pierre Melville.Truffaut bezeichnete ihn als „den vollkommensten europäischen Schauspieler“ seiner Generation.
Ruhe in Frieden, Bebel !
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